An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Fernsehen im Schlafzimmer.
Eine Studie hat ergeben, dass Fernsehen im Schlafzimmer bei den Deutschen immer beliebter wird. Pro Tag schauen wir im Schnitt 81 Minuten vom Bett aus in die Röhre – innerhalb von fünf Jahren ist die Nutzung um 27 Prozent angestiegen. Mit anderen Worten: Das deutsche Fernsehprogramm hat sich seit 2003 zum Negativen entwickelt, nämlich zum Einschlafen.
Warum lange Zeit auf der Couch verbringen, in der Hoffnung, ein wenigstens halbwegs interessantes Programm zu finden, um nach stundenlangem Zapping genervt in die Kiste zu springen, wenn man all das auch direkt auf der Matratze erledigen kann? Erste Möbelhaus-Besitzer haben bereits Interessengemeinschaften gebildet, mit dem Ziel, sich gegen Deutschlands Fernsehsender zu wehren.
Der Grund: Weil der typische Fernsehabend in Ermangelung eines guten Programms immer häufiger flach fällt, haben sich viele Bürger bereits von ihrem Wohnzimmer getrennt und denken auch gar nicht dran, sich noch einmal neue Fernsehtische und Sofas anzuschaffen. Ein bitterer Schlag für die Möbelindustrie, die sich nun also ausschließlich auf Küchen und Schlafzimmer konzentrieren muss.
Pünktlich zur anstehenden Fußball-EM haben sich die Möbelbauer jedoch etwas Neues ausgedacht. Dem Trend folgend, werden mittlerweile in immer mehr Möbelhäusern Public-Viewing-Meilen angeboten. Mit Großbildschirmen und Bratwurststand für Flur oder Garten. Laut gröhlende Fans und Randalierer sind im Preis mitinbegriffen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Montag, den 02. Juni wieder - natürlich bei Quotenmeter.de. In der kommenden Woche vertritt Fabian Böhme unseren Kolumnisten.
Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!