Quotencheck

«Nemesis – Der Angriff»

von  |  Quelle: ProSieben
Auch eine weitere Alieninvasion konnte ProSieben nicht den Montag erobern. «Nemesis» versank im Quotenloch des Mystery Montag.

Vom 3. März bis 9. Juni strahlte ProSieben am Montag die US-Serie «Nemesis – Der Angriff» aus. In den Vereinigten Staaten erreichte die 2003 von Network CBS produzierte Serie keine zweite Staffel. Auch in Deutschland war die Science-Fiction Mystery-Serie um eine Invasion von Außerirdischen kein Zuschauermagnet und belastete den ohnehin stets wackligen Mysterie-Montag von ProSieben mit einem weiteren Problemfeld.

Die erste Folge am 3. März wollten dank starker Werbung noch 1,28 Millionen junge Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sehen. Mit 12 Prozent Marktanteil lag die Serie so gut auf dem Schnitt des Münchener Senders. Doch bereits in den nächsten zwei Wochen begann die anfängliche Neugier auf die Serie zu weichen. Nur noch 10,3 und dann 10,1 Prozent Marktanteil konnten bei den Werberelevanten verbucht werden, deren absolute Zuschauerzahl sich zu der Zeit um eine Millionen herum bewegte. Richtig nach unten ging es aber erst nach der vierten Folge. Zwar lag man mit 0,95 Millionen Zusehern zwischen 14 und 49 immer noch nah an der Millionen, doch reichten die am 31. März für nur noch 8,6 Prozent Marktanteil.



Bis zur Mitte der Staffel wurde es aber immer noch schlimmer: Folge 6, „Chips“, erreichte endlich am 14. April den Tiefpunkt mit 6,5 Prozent bei sehr schwachen 0,7 Millionen Zuschauern. Auch bei den Zuschauern ab drei Jahren wurden an diesem Tag erstmals Zuschauerzahlen unterhalb der Millionengrenze festgestellt: 0,92 Millionen entsprachen noch 4,1 Prozent der Zuseher aller Altersgruppen. Zum Vergleich: die Pilotfolge sahen in derselben Gruppe noch 1,67 Millionen, was im März 6,9 Prozent entsprach.

Befürchtete Konsequenzen aus dem Quotendebakel blieben jedoch überraschend aus. Weder wurde «Nemesis» abgesetzt oder auf eine spätere Uhrzeit verschoben. Und tatsächlich schien aus der Geduld ein hoffnungsvoller Aufwärtstrend zu erwachsen. Eine Woche nach dem Tiefststand hatte sich «Nemesis» bereits wieder auf 8,6 Prozent der Werberelevanten gesteigert und hielt sich im Mai weitgehend stabil um die acht Prozent Marke herum auf.



Zum Finale hin legte die Serie noch mal leicht zu und stieg mit der zwölften von insgesamt 13 Episoden auf 9,3 Prozent an. Bei allen Zuschauern wurden sogar 6,4 Prozent bei 1,28 Millionen Deutschen erreicht – der beste Wert seit der Pilotfolge. Ausgerechnet die letzte Folge schob ProSieben dann doch überraschend in die Nacht. Ab 0.20 Uhr konnten die verbleibenden 0,3 Millionen jungen «Nemesis»-Fans, was zu der späten Zeit für immerhin 11,1 Prozent genügt, das Staffelfinale „Alienville“ sehen. Bei den Zuschauern ab drei Jahren konnte mit 8,6 Prozent Marktanteil sogar ein Bestwert eingefahren werden – auch wenn hinter der positiven Zahl nur 0,41 Millionen Menschen standen.



Durchschnittlich holte die Serie, die im Original «Threshold» heisst, insgesamt 1,11 Millionen Bundesbürger vor die Bildschirme, was 5,5 Prozent aller Zuschauer entspricht. 1,05 Millionen davon gehörten im Schnitt in die junge Zielgruppe der 14 bis 49 Jährigen, bei denen ProSieben mit dem Angriff der Außerirdischen im Endergebnis nur unzureichende 8,9 Prozent begeistern konnte. Erfolg konnte «Nemesis» dem krisengeplagten Mystery-Montag also auch nicht bringen. Zumindest einen Kurzzeit-Erfolg wie seinerzeit mit «Surface», das ebenfalls nach einer Staffel abgesetzt wurde, hätten sich die Münchener wohl erhofft.

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