Showtimes Canabis-Comedy «Weeds» dürfte auch ohne Drogen für Glücksgefühle bei den Senderchefs gesorgt haben. Der Start der vierten Staffel verlief am Montagabend sensationell für den Pay-TV-Sender. Die Episode „Mother Thinks the Birds Are After You“ wurde zur meistgesehenen Ausstrahlung in der Sendergeschichte von Showtime. Ein grandioses Lead-In von dem auch die Premiere von «Secret Diary of a Call Girl» stark profitieren konnte. Mit der britischen Serie gelang der beste Start einer neuen Serie seit 2004.
«Weeds» konnte am Montagabend ab 22.00 Uhr durchschnittlich 1,3 Millionen Zuschauer begeistern. Den Rekord des Senders hielt seit letztem Jahr eine Episode aus der zweiten Staffel des Serienkiller-Dramas «Dexter» mit 1,2 Millionen. Selbst eine Wiederholung der satirischen Dealerserie mit Mary-Louis Parker brachte es um 23.00 Uhr noch auf 406.000 Zuschauer. Damit setzt «Weeds» seinen starken Erfolgskurs fort und ist wohl endgültig zur Vorzeigemarke des Pay-TV Senders geworden. Den Start der ersten Staffel sahen 2005 488.000. Ein Jahr später waren es schon 90.000 mehr und mit der dritten Staffel war der Durchbruch geschafft und 824.000 Zuschauer wollten sehen wie der irrwitzige Cliffhanger der zweiten Staffel aufgelöst wird.
Auch der Start von «Secret Diary of a Call Girl» verlief glänzend und fesselte ab 22.30 Uhr durchschnittlich 949.000 Zuschauer aller Altersgruppen. Damit übertrifft es sogar den 2004 immens erfolgreichen Serienstart von «The L Word» (damals 936.000 Zuschauer). Interessant sind diese Zahlen vor allem, weil sie einen Gegenbeweis zu einer seit langem unverständlichen Praxis der US-Networks darstellen. «Secret Diary of a Call Girl» ist eine britische Serie. In den letzten Jahren ist es immer üblicher geworden in solchen Fällen die Rechte am Format zu kaufen und mit amerikanischen Schauspielern und Drehbüchern neu zu verfilmen. Mit oftmals bescheidenem Ergebnis wie NBCs sagenhaft gefloptem Versuch einer «Coupling»-Adaption. Doch die meisten Networks-Verantwortlichen scheinen weiterhin der Meinung, man müsse ausländische Serien an den US Markt anpassen. Showtime Entertainment-Präsident Robert Greenblatt hat sich bei den «Callgirl»-Tagebüchern dagegen entschieden. Er fand das Original fantastisch, sah keinen Änderungsbedarf und schickte am Montag das britische Original auf Sendung. Der sensationelle Erfolg am Montagabend dürfte mit so einer Bestätigung für umso größere Freude beim Showtime-Chef gesorgt haben.