Köpfe

Siddig: Hollywood zeigt nur böse Araber

von  |  Quelle: Die Zeit
In der neuen Staffel spielt Alexander Siddig einen Antihelden und beklagt im Die Zeit-Interview, dass Araber grundsätzlich negativ dargestellt werden.

Am 23. Juni 2008 startet der Münchener Fernsehsender ProSieben die sechste Staffel der Echtzeitserie «24» mit Kiefer Sutherland (Bild) in der Hauptrolle. Die rote Sieben unterlag dem Schweizer Fernsehen beim Rechtepoker und darf die 24 neuen Folgen erst drei Monate nach sf2 ausstrahlen. Zum Auftakt der neuen Staffel sprach Die Zeit mit Alexander Siddig, der einen arabischen Antihelden darstellt: „Vor einer Weile galten Araber noch als romantisch, denken Sie nur an Omar Sharif. Mit 9/11 gab es eine dramatische Wende, als wir plötzlich zu ganz gefährlichen Leuten wurden ... Wer wird denn von Hollywood nicht negativ stereotypisiert? Auch die Briten und die Deutschen sind immer die Bösen.“ Der 43-Jährige beklagt vor allem, dass Hollywood nur noch böse Araber und Deutsche darstellt.

Aus diesem und andere Gründe zog Siddig vor kurzem von Los Angeles nach London um: „Ich hatte es satt, zu leben, nur um Geld zu verdienen, und mehr passiert in Hollywood nicht. Ganz generell hat die amerikanische Gesellschaft ein sehr idealisierendes Verhältnis zu Geld, sie verehrt es. Aber es ist schmerzhaft, so zu leben. Ich erlebte in Hollywood Respekt, weil ich viele Dollar verdient habe, und ich wusste, ich verliere Respekt, wenn ich weniger Dollar verdiene. In England genießt ein Dichter oder ein Maler Respekt, auch wenn er arm ist.“




„Ich bin mir immer noch nicht sicher, was das Motiv für den Krieg war“, antwortete der Schauspieler über den Irak-Krieg, „Öl, natürlich, aber vielleicht geht es noch um mehr. Klar ist nur: Was im Irak passiert, ist eine Tragödie für die Menschen dort." Auch der Krieg in seinem Geburtsland Sudan sei "von außen finanziert": "Es geht um China gegen Amerika und um Ressourcen. In Darfur gibt es Uran. Es geht nicht um arabische Muslime versus schwarze Christen, da kämpfen von Ausländern bezahlte Warlords gegeneinander. Die Menschen, die dort leben, werden herumgestoßen, wie die Iraker.“

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