Story:
In den Vereinigten Staaten haben Terroristen schon wieder Anschläge verübt. Der neue Präsident Palmer will daher so schnell wie möglich die Verantwortlichen fassen. Doch dazu braucht er Jack Bauer, der noch immer in chinesischer Haft und von den Folterungen schon schwer gezeichnet ist. Denn der Terrorist Abu Fayed ist nur bereit, den für die Anschläge verantwortlichen Attentäter zu nennen, wenn er als Gegenleistung Jack erhält.
Mit ihm hat Fayed noch eine Rechnung offen – er will den Tod Bauers. Palmer entscheidet also, Jack aus chinesischer Gefangenschaft freizukaufen um ihn an Abu Fayed zu übergeben. Eine Entscheidung, die nicht bei jedem in der CTU auf Verständnis stößt.
Darsteller:
Kiefer Sutherland («Nicht auflegen!») ist Jack Bauer
Mary Lynn Rajskub («Firewall») ist Chloe O’Brian
James Morrison («Cold Case») ist Bill Buchanan
D.B. Woodside («Buffy») ist Präsident Wayne Palmer
Jayne Atkinson («Criminal Minds») ist Karen Hayes
Adoni Maropis ist Abu Fayed
Peter MacNicol («Ally McBeal») ist Tom Lennox
Kritik:
Nun ist sie auch in Deutschland gesehen, die viel gescholtene sechste Staffel der Kultserie «24». In den USA – und auch in Ländern, die bereits vor der Bundesrepublik das Vergnügen hatten – wurde das Format gescholten. Neben noch massiveren Logikfehlern als in Staffel fünf wurde vor allem die Tatsache, dass sich inzwischen vieles wiederhole und kaum noch etwas wirklich innovativ ist, bemängelt. Um es geradeheraus zu sagen: Ein Großteil der Kritik stimmt.
Bereits die Pilotfolge reißt den Fernsehzuschauer nicht ganz so sehr vom Hocker, wie es frühere Auftaktepisoden getan haben. Das mag zum einen an der Geschichte rund um Jack Bauer liegen, der aus chinesischer Haft entlassen wurde und in gesundheitlich schlechtem Zustand ist. Natürlich nur in den ersten Minuten, denn ein Jack Bauer erholt sich von den schlimmsten Qualen binnen zweier Augenschläge. Und schon wäre er da, der erste Logikfehler. Aus China kehrt Bauer mit Vollbart und langen, zotteligen Haaren zurück.
Er schaffte es in der Serie aber innerhalb von knapp zehn Minuten, einen Frisör auf einen abgelegenen Flughafen zu bestellen, sich Haare und Bart schneiden zu lassen und frische Klamotten anzuziehen. Respekt – vor allem, wenn man von einem Mann spricht, der frisch aus dem chinesischen Knast kommt. So viel zum Thema Logikfehler. Ähnliche Malheure kommen im Verlaufe der Staffel noch einige Male vor.
Die Geschichte selbst scheint aber viel versprechend zu werden. Natürlich – das Klischee des islamistischen Terroristen wird ausreichend bedient - «24» zeigt diesmal aber auch die Kehrseite dieser Medaille. Nämlich, wie ganze Familien – oftmals zu unrecht – verdächtigt werden und wie in den USA eine Hetze auf eine ganze Glaubensgemeinschaft entstehen kann. Positiv zu bewerten ist im Übrigen, dass der Beginn des Terrors diesmal nicht am Anfang des gezeigten Tages liegt, sondern schon mehrere Wochen zurück. Das dürfte es – abgesehen von einigen neuen Darstellern – aber auch schon gewesen sein, was herausragende Neuerungen betrifft.
Wayne Palmer ist mittlerweile Präsident der Vereinigten Staaten – seine Figur kann in dieser Rolle allerdings nicht so spektakulär agieren wie einst David Palmer oder gar Charles Logan, der mit unfreiwilliger Situationskomik eine tragende Rolle in den Staffeln vier und fünf spielte. Und noch etwas stört: Palmer hat einen neuen Berater, der von Peter MacNicol gespielt wird. Dieser ist nun aber allzu gut aus der Serie «Ally McBeal» bekannt – rein objektiv passt er nicht in das Gesamtbild der Serie.
ProSieben hat im Vorfeld im Übrigen vielleicht schon den ersten Fehler gemacht, was «24» betrifft. Im Trailer bewirbt der Sender die Echtzeitserie vor allem mit knallharten Action-Sequenzen. Dabei zeichnet sich «24» gar nicht so sehr durch Action aus – vielmehr lieben die Fans die Spannung und die zahlreichen Wendungen eines Formats, die sich aber natürlich nicht so bildgewaltig darstellen lassen. Alles in allem ist die sechste Staffel sicherlich ein Highlight im deutschen Fernsehen, weil «24» wohl nie wirklich schlecht sein wird. Die Qualität der Staffel liegt aber eher auf dem Niveau der dritten oder vierten Staffel.
ProSieben zeigt «24» ab Montag, 23. Juni 2008, immer montags um 22.10 Uhr in Doppelfolgen.