An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: EM-Blackout.
Es blitz, donnert und stürmt in Wien – und schon schaut die ganze Welt in die Röhre. Das ist die kurze Zusammenfassung dessen, was viele Millionen Zuschauer am Mittwochabend beim Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft wahrscheinlich gedacht haben. Der Strom im Wiener Sendezentrum fiel aus und brachte eine ganze Fußball-Nation beinahe um den Verstand.
Dabei wäre doch alles so einfach gewesen: Ein funktionsfähiges Notstromaggregat hätte gereicht, um das Halbfinale in alle Welt zu schicken. Doch es sollte ganz anders kommen: Minutenlanger Bildausfall. Eine Störungstafel. Und plötzlich kennen 30 Millionen Deutsche völlig unverhofft das Gesicht zu Béla Réthys Stimme.
Aber nicht nur das: Selbst das Schweizer Fernsehen gab’s zu sehen. Und spätestens hier zeigt sich der Vorteil, wenn man sich aus allem raushält und völlig autonom sein Leben lebt. Während die ganze Welt in die Röhre schaut, sehen die Schweizer völlig problemlos das Spiel der deutschen Nationalmannschaft – wenngleich das ebenfalls teilweise einem Bildausfall gleich kam.
Dass wir überhaupt das Signal aus der Schweiz sehen konnten, hatten wir einzig und alleine dem ZDF zu verdanken, das mal eben alle Uefa-Regularien über Bord warf und eben nicht auf einen Spätschicht-Handwerker in Österreich wartete. Durch den Sieg von Jogis Jungs war der Abend dann aber ohnehin noch gerettet.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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