«Kreis runde Sache»: Vogel in der Schillerstraße

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Schillerstraße

Das Interesse und die Quoten sanken – und irgendwann war sie weg. Die Rede ist von der „Schillerstraße“, die einst die große Hoffnung von Sat.1 war. Warum die Zuschauer plötzlich nicht mehr einschalteten, weiß man bei Sat.1 offenbar noch heute nicht so genau. Eventuell hat einfach nur jemand die Bürgersteige vor der Schillerstraße hochgeklappt.

Doch die Zeit des Wartens ist wohl vorbei, denn die „Schillerstraße“ soll zurückkehren. Zwar ohne Cordula Stratmann, die lieber kindgerechte Fragen an Erwachsene stellt als noch einmal sich mit Knopf im Ohr zum Kasper zu machen, dafür aber mit Jürgen Vogel. Fast kaum zu glauben, dass der Schauspieler zwischen Welle und Bully-Casting dafür noch Zeit findet.

Einen Erfolg garantiert Vogels Engagement freilich nicht – immerhin: Es hebt die Chancen deutlich an. Man kann Sat.1 eigentlich nur beglückwünschen, dass mal nicht eine der üblichen Comedy-Nasen mit der Hauptrolle bedacht wurde. Man stelle sich nur vor, Mario Barth wäre Stratmanns Nachmieter geworden. Aber wahrscheinlich wäre er ohne seine Freundin ohnehin nicht eingezogen.

Fingerspitzengefühl ist da gefragt – eine Eigenschaft also, die man bei Sat.1 in den vergangenen Monaten meist schmerzlich vermisste. Bleibt nur zu hoffen, dass für eine gescheite Umsetzung der Show nach den teuren Fußball-Einkäufen überhaupt noch genügend Geld vorhanden ist. Nicht, dass am Ende aus Kostengründen noch das Wohnzimmer von Sat.1-Chef Alberti für die Dreharbeiten herhalten muss.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

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