Über die Comedy-Sendung «Nachgetreten!», die der Mainzer Sender ZDF jeweils nach den Übertragungen der Uefa EURO 2008 auf Sendung schickte, kann man sicherlich streiten. Die einen finden das Format überhaupt nicht lustig, die anderen können den Gags des Panels durchaus ein Lachen abgewinnen. Bereits nach der EM 2004 und der WM 2006 setzte das ZDF auf die in Köln hergestellte Sendung.
Auch im Jahr 2008 sollte sich der Erfolg fortsetzen. 2,46 Millionen Bundesbürger sahen beispielsweise die erste Episode am Eröffnungstag der Europameisterschaft. Mit 18,3 (ab drei Jahren) und 18,6 Prozent (14 bis 49 Jahre) war das Format somit bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. Einen kräftigen Sprung machten die Marktanteile einen Tag später. Im Vorfeld hatte die deutsche Nationalmannschaft Polen überzeugend besiegt, 2,95 Millionen Menschen blieben auch zu später Stunde noch beim Zweiten. In beiden Gruppen holte die Comedy-Sendung an diesem Abend 28 Prozent Marktanteil.
Nach zwei Tagen Pause, an denen die ARD das Turnier übertrug, folgte am Mittwoch die dritte «Nachgetreten!»-Ausgabe, die mit über 27 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ebenfalls überaus erfolgreich war und fast an die Sonntags-Werte heranreichte. Insgesamt musste man aber Einbußen hinnehmen (2,40 Millionen Zuseher, 23,8 % MA). Am Donnerstagabend hatten die Deutschen dann offenbar die Nase voll vom runden Leder.
Um 18.00 Uhr hatte das deutsche Team gegen Kroatien verloren, ab 23.30 Uhr kam die Comedy-Sendung mit Ingolf Lück nur auf 2,13 Millionen Zuschauer und auf den bis dato niedrigsten Wert. Das sollte allerdings noch getoppt werden. Am zweiten Samstag des Turniers spielte die Gruppe D mit Russland und Schweden. Bereits die beiden Vorrunden-Spiele holten vergleichsweise niedrige Quoten und auch «Nachgetreten!» lief an diesem Tag so schlecht wie sonst nie. Nur 1,94 Millionen Bürger sahen zu – der Marktanteil betrug in beiden Gruppen 14,2 Prozent.
Mit 2,56 und 2,36 Millionen Zusehern lagen die Ausgaben sechs und sieben dann wieder auf Normalniveau. Am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juni 2008, begann die Sendung dann erst deutlich später. Beide Viertelfinal-Spiele endeten nicht nach der regulären Spielzeit. Nach Mitternacht war dann die Reichweite vor allem nach dem spannenden Spiel Türkei – Kroatien richtig gut. 3,12 Millionen Menschen amüsierten sich mit dem Panel und bescherten dem ZDF 29,2 Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren. Eine neue Höchstquote wurde am Sonntag gemessen, als die Italiener aus dem Turnier ausschieden.
Mit 32,1 Prozent Marktanteil bei allen und knapp 31 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen konnte das ZDF mehr als zufrieden sein. Den endgültigen Rekord holte man aber am Mittwoch als die deutsche Mannschaft 3:2 gegen die Türkei gewann. 4,21 Millionen Bundesbürger freuten sich mit den Comedians über den Finaleinzug von Jogis Jungs. Insgesamt kam man auf richtig gute 39,1 Prozent Marktanteil, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 38,9 Prozent gemessen. Alle zehn Ausgaben begeisterten im Schnitt somit 2,64 Millionen Menschen, das entspricht einem Marktanteil von 25,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 25,5 Prozent.
Auch die ARD hatte im Anschluss an die reguläre Nachberichterstattung noch eine kleine, feine Runde im Programm. Waldemar Hartmann meldete sich mit «Waldis EM-Club» und zahlreichen Gästen aus Wien um über das aktuelle Geschehen zu plaudern. Ob der Fußballreporter erfolgreicher war als die Comedy-Show aus Köln, erfahren Quotenmeter.de-Leser am Dienstagnachmittag.