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Spannendes Pokerspiel: Der Liga-Kampf ist entbrannt

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Wo wird die Fußball-Bundesliga ab der übernächsten Saison zu sehen sein? Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es noch immer nicht. Worauf sich die Fans schon jetzt gefasst machen dürfen… Quotenmeter.de liefert einen Überblick.

Wenn in gut einem Monat die Bundesliga in die neue Saison startet, bleibt für die Fußball-Fans alles beim Alten. Im kommenden Jahr wird das allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr so sein. Der Poker um die Bundesliga-Rechte hat längst begonnen, wenngleich in Sachen Leo Kirch noch immer nicht alles unter Dach und Fach ist.

„Wenn wir ein solches Kartell zulassen, müssen wir darauf achten, dass die Verbraucher an seinen Vorteilen angemessen beteiligt werden“, sagte eine Sprecherin des Bundeskartellamts kürzlich gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der Deal zwischen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und Medienmogul Leo Kirch hatte im Vorfeld für viel Wirbel gesorgt und ist auch jetzt nach wie vor nicht bei allen Parteien gern gesehen.

Gut für Fans, die auch künftig kein Geld für Pay-TV ausgeben möchten, um die Liga zu sehen: Das Kartellamt hat kürzlich signalisiert, dass auch weiterhin das frei empfangbare Fernsehen eine Rolle spielen soll. „Wenn die Bundesliga-Berichterstattung fast ausschließlich ins Bezahlfernsehen verlagert würde, wäre dies sicher nicht angemessen“, sagte eine Sprecherin Anfang des Monats auf „FAZ“-Anfrage.




Profiteur der Kartellamts-Bedenken könnte die ARD sein, die auch in der vergangenen Saison mit der «Sportschau» am Samstagvorabend wieder sehr erfolgreich unterwegs war und dort nicht selten mehr als fünf Millionen Zuschauer erreichte. Möglich ist allerdings auch ein Comeback von Sat.1: Der Berliner Sender hat aber der übernächsten Saison ein großes Sport-Paket mit Champions League und Uefa-Cup an Land gezogen und nun auch die Bundesliga-Unterlagen angefordert. Ein Comeback von «ran»? Unmöglich scheint das nicht – doch um Sat.1 dadurch aus dem Quoten-Tal zu ziehen, müssten die Eigentümer tief in die Tasche greifen.

Und folgende Pakete liegen derzeit auf dem Tisch: Kauf-Interessenten können zum einen im Rahmen des etablierten Verwertungsschemas bieten, das weiterhin eine zeitnahe Berichterstattung am Samstag beinhaltet. Alternativ gibt es ein zweites Free-TV-Szenario, das am Sonntag im frei empfangbaren Fernsehen ein 14-tägliches Live-Spiel sowie eine vorgezogene Highlight-Zusammenfassung ab 18:45 Uhr mit bis zu vier Spielen in der Erstverwertung vorsieht - die «Sportschau» könnte also wie bereits spekuliert auf den Sonntag wechseln. Für die ARD wäre das jedoch ein recht unattraktiver Termin, schließlich könnte man die Sendung an diesem Tag nicht durch Werbung refinanzieren.

In beiden Szenarien gibt es darüber hinaus an acht Spieltagen pro Saison ein „Spiel des Monats“ am Samstagabend um 20:30 Uhr, für das sowohl im Free- als auch im Pay-TV-Bereich geboten werden kann. Die beiden Verwertungsszenarien basieren auf einigen Änderungen im Spielplan: So wird das Freitagsspiel der Bundesliga je nach Spielen der Nationalmannschaft, also achtmal pro Saison, auf den Samstagabend verlegt und dann als „Spiel des Monats“ angeboten.

Weitere geplante Änderungen: Die Bundesliga-Konferenz am Sonntag mit zwei Spielen gibt es fortan schon um 14:45 Uhr und damit über zwei Stunden früher als bislang - hinzu kommt ein Topspiel zur bewährten Zeit. Das ist dann wohl besonders für Pay-TV-Anbieter interessant. Die Samstags-Konferenz umfasst fünf Spiele und soll zur gewohnten Zeit um 15:30 Uhr beginnen. Für die 2. Bundesliga sind ein Spiel samstags um 13:00 Uhr sowie acht Topspiele pro Saison für freitags um 20:30 Uhr geplant. Damit umfasst die Konferenz am Freitag zwei Spiele, während die Vierer-Konferenz am Sonntag mit 12:30 Uhr eine neue Anstoßzeit bekommt - die Vereine dürften über die frühe Anstoßzeit allerdings wenig begeistert sein.

Und so wird es am Ende des Rechte-Pokers wohl nicht nur zufriedene Gesichter geben. Wie auch immer die Entscheidung schließlich fallen wird: Die Situation für Fans des Free-TV kann sich aus jetziger Sicht eigentlich nur verbessern.

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