Eigentlich galt Andrea Kiewel als Idealbesetzung für den «Fernsehgarten» des ZDF. Doch nachdem die Moderatorin in gleich mehreren Sendungen Schleichwerbung betrieben hatte, blieb dem Mainzer Sender nichts anderes übrig, als sich von Kiewel zu trennen.
Mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger beim «Fernsehgarten» tat man sich auf dem Lerchenberg schwer und präsentierte erst kurz vor Toreschluss mit Ernst-Marcus Thomas den neuen Moderator der sonntäglichen Open-Air-Show. Den Quoten hat der Wechsel alles andere als gut getan – zwar zeigte der Trend zuletzt etwas nach oben, doch mit früheren Werten kann der «Fernsehgarten» in diesem Jahr noch nicht mithalten. Profiteur ist ganz offensichtlich die ARD-Show «Immer wieder sonntags», die in den letzten Wochen stets vor der ZDF-Konkurrenz lag und am vergangenen Wochenende mit 2,03 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 23,5 Prozent besonders erfolgreich war.
Dass man den «Fernsehgarten» hinter sich lassen konnte, verschwieg der verantwortliche SWR in einer Pressemitteilung am Tag darauf natürlich nicht – sehr zum Ärger des ZDF. „Das ZDF hat es stets und von Beginn an vermieden, den «ZDF-Fernsehgarten» mit der ARD-Sendung «Immer wieder sonntags» zu vergleichen, und sich schon darin von der ARD unterschieden“, sagte ZDF-Sprecher Peter Gruhne gegenüber dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de. Zu unterschiedlich seien beiden Formate, zu verschieden die Musikrichtungen, die die jeweiligen Programme tragen. „Überdies sind die Sendezeiten und -längen nicht vergleichbar“, so Gruhne weiter. Und in der Tat: Trotz eines späteren Beginns kam der «Fernsehgarten» zuletzt oft nicht an die Reichweiten der ARD-Konkurrenz heran.
Dass der Moderatoren-Wechsel Schuld am Quotenrückgang trage, will man in Mainz offenbar nicht ausschließen. „Wechselt - wie beim «ZDF-Fernsehgarten» - der Moderator, wollen wir uns an kurzfristigen Bewertungen und Quotendiskussionen lieber nicht beteiligen. Gerade bei ‚Longsellern’ und ‚Showklassikern’ wie dem «ZDF-Fernsehgarten» muss sich ein neues Gesicht erst etablieren“, so ZDF-Sprecher Gruhne. „Alles andere wäre voreilig.“