An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Call-in-Shows.
Was mussten wir da vor ein paar Tagen hören? 9Live & Co. soll es an den Kragen gehen? Weil die Regeln der Anrufshows nicht wirklich transparent sind und die nur mit einer Tonne Koks halbwegs zu ertragenden Animateure ihre Zuschauer mitunter regelrecht zum Anruf nötigen. Von den minimalen Gewinnchancen bei Shows dieser Art mal ganz zu schweigen.
Lügen, trügen und täuschen darf zwar auch nach wie vor stattfinden, nur sollte es einem der schläfrigen Medienaufseher auffallen, kann es bald richtig teuer werden. Bis zu einer halben Million müssen die Sender im Falle eines Verstoßes auf den Tisch legen. Als eine Art Schmerzensgeld für bereits ins Zuchthaus eingewiesene 9Live-Zuschauer sozusagen.
Aber auch sieben Jahr nach der Gründung von 9Live kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Klar – das Programm bei deutschen Fernsehsendern ist in all den Jahren nicht gerade besser geworden. Aber wer zum Teufel hält es aus, sich stundenlang von schlechten Moderatoren und unlösbaren Rätseln berieseln zu lassen?
Und noch viel schlimmer: Wer ruft da an? Persönlich gesprochen hat man bislang nur wenige Menschen. Erstens, weil es den meisten peinlich sein dürfte, über ihr Telefonverhalten im Falle eines grenzdebilen Schwachmaten-Senders zu sprechen. Andererseits, weil diese Menschen inzwischen jeglichen Kontakt zur Außenwelt verloren haben. Oder mit Nervenschaden auf der Intensivstation liegen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!