Die Verantwortlichen von ARD und ZDF werden nicht müde darin zu betonen, dass sie alles dafür tun, um auch junge Zuschauer mit ihren Programmen anzusprechen. Die Realität sieht allerdings anders aus.
Immerhin: Der Mainzer Sender verhält sich in diesen Tagen recht vorbildlich und zeigt derzeit mittwochs romantische Komödien aus den USA, was zwar keine sensationellen Reichweiten bringt, aber wenigstens mal jüngeres Publikum auf den Lerchenberg lockt. Vor einer Woche bescherte Hugh Grant dem ZDF sogar die Marktführerschaft. Die Kollegen vom Ersten müssen aber wohl noch dazu lernen - wie wäre es anders zu erklären, dass der sehenswerte US-Spielfilm «Terminal» am Donnerstag erst um 22:57 Uhr begann?
Dass man durchaus auch mal mutiger sein könnte, beweisen die Einschaltquoten: Zu später Stunde erreichte die Tragikomödie mit Tom Hanks in der Hauptrolle durchschnittlich 1,40 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag bei guten 14,0 Prozent. Viel wichtiger noch: Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 730.000 Werberelevante für tolle 14,6 Prozent. Zum Vergleich: Der ARD-Schnitt beträgt derzeit gerade mal 6,2 Prozent. Ein wenig mehr Risiko wäre, gerade aus Sicht des jüngeren Publikums, daher nur zu begrüßen.