Die ehrwürdige BBC wurde von der britischen Medienaufsichtsbehörde „Ofcom“ zu einer Geldstrafe von umgerechnet 507.000 Euro verpflichtet. Dies ist die höchste Strafe in der Geschichte des Senders.
Die Medienwächter wiesen der öffentlich-rechtlichen Anstalt Manipulation und Betrug bei Anrufsendungen im Fernsehen und Rundfunk nach. Im Einzelnen wären demnach Sendungen ausgestrahlt worden, bei denen von vornherein klar war, dass kein Anrufer die Chance haben würde zu gewinnen. Zudem wäre es mehrfach vorgekommen, dass die BBC bei Gewinnspielen willkürlich, gewählte Gewinnernamen verlesen habe. Zum Teil um vorherige technische Problem zu verschleiern. Auf BBC 1 wurde so ein Mitarbeiter der Produktion als Sieger einer Call-In-Show bekanntgegeben. Im extremsten Fall, wurde während der Radiosendung «Children In Need» sogar ein völlig frei erfundener Name als Gewinner präsentiert.
In einem Statement der Aufsichtsbehörde rechtfertigt man die hohe Strafe damit, dass die BBC ihr Publikum durch unfaire Wettbewerbe und erfundene Namen betrogen habe. Das Publikum wäre demnach bewusst um seine Chance auf Gewinne gebracht worden.
Call-In Shows stehen immer wieder im Fokus von Medienwächtern. Der britische Sender ITV wurde zuvor zu einer Strafe von mehren Millionen Euro verurteilt. Auch in Deutschland müssen sich 9Live und Co. immer wieder gegen Betrugsverdächtigung zur Wehr setzen.