Beim Kölner Fernsehsender RTL darf man sich freuen: Den Verantwortlichen ist es gelungen die erste deutsche Serie wieder auf den Erfolgsweg zu führen. Nach Jahren der Fehlstarts scheint die Zeit der Leiden vorbei. Geschafft hat dies das Format «Doctor’s Diary» aus der Feder von Bora Dagetekin, der bereits für eine ARD-Serie «Türkisch für Anfänger» mit Anerkennung überschüttet wurde.
An sieben Montagen liefen die ersten acht Folgen der Dramedy zur besten Sendezeit. Bereits der Start verlief äußerst viel versprechend. 2,72 Millionen Menschen sahen die Premierenfolge, eine direkt im Anschluss gezeigte zweite Episode kam gar auf 3,13 Millionen Zuseher. Dies entspricht zugleich dem Reichweiten-Rekord der aktuellen Staffel. 2,17 Millionen Bundesbürger waren hierbei im werberelevanten Alter, was RTL einen Marktanteil von 18 Prozent bescherte. Die um 20.15 Uhr gezeigte Folge kam auf etwas mehr als 16 Prozent.
Der Start war somit geglückt, doch konnte man die guten Ergebnisse auch halten? Nicht ganz. In Woche zwei und drei fielen die Werte zunächst auf 15,8 und dann auf genau 15 Prozent. Die Zuschauerzahlen begannen ebenfalls zu bröckeln, die vierte Episode begeisterte nur noch 2,45 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren. Der Aufschwung kam eine Woche später, als die Folge „Dr. Kaan ist doch süß!“ gezeigt wurde. Mit mehr als 2,7 Millionen Zuschauern insgesamt und 16,5 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten sah es wieder recht gut aus.
Eine Woche später sanken die Quoten dann wieder deutlich unter die 16-Prozent-Marke, ehe der vorläufige Höhepunkt der Staffel folgte. Am 28. Juli sahen zwar so wenige Menschen zu wie nie zuvor (nur 2,43 Millionen), aber weil an diesem Abend allgemein nur wenige Bürger fernsahen, belief sich die Quote bei den Werberelevanten auf 18,3 Prozent. Das Staffelfinale schnitt in dieser Woche mit durchschnittlich 16,6 Prozent Marktanteil ebenfalls erfolgreich ab.
Einen kleinen – für RTL aber sicher nicht so wichtigen – Schönheitsfehler gibt es aber. Beim Gesamtpublikum schneidet «Doctor’s Diary» richtig schlecht ab. Die Serie spricht ausschließlich das junge Publikum an, was dazu führt, dass man insgesamt deutlich unterhalb des Senderschnitts liegt. Im Mittel erreichte man insgesamt nur 9,8 Prozent Marktanteil (2,65 Millionen Zuschauer). Bei den Werberelevanten sieht es hingegen prima aus: 1,8 Millionen 14- bis 49-Jährige entsprechen durchschnittlich 16,5 Prozent Marktanteil. Eine Fortsetzung sollte somit eigentlich beschlossene Sache sein.