DFL will juristische Mittel nutzen

Der Vorstand der Fußball-Liga ist sich nun einig: Sollte das Kartellamt wirklich eine Free-TV-Verwertung vor 20.00 Uhr vorschreiben, wird man vor den Kadi ziehen.

Für die DFL (Deutsche Fußball Liga) ist das Szenario, das sich mehr als deutlich anbahnt, eine Katastrophe. Das Kartellamt will die Zentralvermarktung nur erlauben, wenn garantiert ist, dass Bilder der Spiele im Free-TV vor 20.00 Uhr zu sehen sind. Für die Liga ist das eine Einschränkung, die sich vor allem auf dem Konto bemerkbar machen wird. Für weniger Exklusivität zahlt Pay-TV-Sender Premiere logischerweise weniger.

Sollte diese Entscheidung bestehen bleiben, wird man juristische Mittel nutzen, um das Kartellamt möglicherweise doch noch umzustimmen. Das beschloss der Vorstand der DFL nun. „Der Profi-Fußball braucht Rechtssicherheit und Planbarkeit auch mit Blick auf kommende Rechteperioden. Im Sinne unserer Klubs, die in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen - beispielsweise in die Stadieninfrastruktur - vorgenommen haben, müssen wir bereit sein, diesen Weg zu gehen“, sagte DFL-Präsident Dr. Rauball am Dienstag.




Deshalb wolle man zunächst auch am Partner Sirius festhalten. Dieser hatte angekündigt aus dem Deal mit der DFL auszusteigen, sollte eine Free-TV-Verwertung vor 20.00 Uhr in der Tat Pflicht werden. Nach vielen harten Worten gab es zum Schluss aber auch noch Versöhnliches: Man wolle "alles unternehmen, um im Dialog mit dem Kartellamt eine Lösung zu finden, die den Finanzierungsgrundlagen und der Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga ebenso gerecht wird wie den umfassenden Erwartungen und Interessen der 34 Millionen Fußballfans in Deutschland", so die in einer Pressemitteilung.