Pro von Fabian Riedner
Die Münchener Fernsehstation ProSieben, damals noch vertreten von Andreas Bartl und Thilo Proff, verlängerte Ende 2007 die frühere Erfolgsshow «Elton vs. Simon». Darin duellierten sich die zwei ProSieben-Gesichter Woche für Woche: Wer konnte am meisten abnehmen? Wer nimmt am meisten zu? Wer kann länger mit verbundenen Armen leben? Das mag zwar alles sehr nett gewesen sein, aber auch recht eintönig. Jede Woche war ein Wettstreit zu sehen, der auf 25 Minuten ausgewalzt wurde.
Mit der neuen Sendung «Elton vs. Simon – Die Show» geht man in die Richtung von «Schlag den Raab»: Viele kleine Spiele, die sich stark abwechseln. Schon bei der Unterhaltungssendung von und mit Stefan Raab waren sehr gute Quoten messbar. Der Kölner Mitbewerber RTL geht einen ähnlichen Weg und holt «Die 100.000 Mark Show» vom Fernsehfriedhof zurück. Oder wie Anke Schärferkordt sagen würde: Die Sommerpause wird beendet.
«Elton vs. Simon – Die Show» mag zwar nicht das Niveau von arte erreichen, ist aber eine sehr abwechslungsreiche und unterhaltsame Fernsehsendung. Die Spielen mögen teilweise richtig hart sein, aber das ist gerade der Clou an dieser achtteiligen Sendung. Während man bei «Schlag den Raab» super sportlichen sein muss und ein helles Köpfchen vorweisen sollte, zeichnen sich die zwei Protagonisten durch die extremen Aktionen aus. Insofern sollte ProSieben gar nicht mehr darüber nachdenken, wieder monothematische «Elton vs. Simon»-Ausgaben zu produzieren.
Contra von Manuel Weis:
In den kommenden Tagen wird sich entscheiden, ob die ProSieben-Sendung «Elton vs. Simon – Die Show» fortgesetzt wird. Der Sender möchte weitere Folgen, Simon Gosejohann auch, nur Elton zögert noch, wie er kürzlich im Interview mit Quotenmeter.de verriet. Dabei wäre es wünschenswert, wenn er sich gegen neue Folgen der Show entscheidet. Die mag zwar ganz nett sein und auch eher für die Primetime geeignet als die komplett in einem Loft gedrehten Ausgaben der Staffeln eins und zwei, dafür ist sie allerdings bei Weitem nicht so gut wie die ersten Ausgaben.
Da gibt es gleich mehrere Kritikpunkte: Das Format ist wesentlich schneller geworden, zu viele Miniwettbewerbe verhindern eine anständige und witzige Konversation zwischen Elton und Simon. Das ständig klatschende und gröhlende Publikum geht ordentlich auf den Zeiger. Und nicht zuletzt wäre da Johanna Klum, die zwar bemüht wirkt und ihre Sache auch nicht grundsätzlich schlecht macht – vielmehr passt in das Konzept einfach überhaupt kein Moderator. Selbst ein Kai Pflaume, Oliver Welke oder sonst wer würden darin alt aussehen.
In der dritten Staffel waren die Episoden immer zu dem Zeitpunkt gut, an dem Einspielfilme liefen – der Rest war in der Regel für die Katz. Würde man nun also versuchen das Format konsequent weiterzuentwickeln, dann müssten sämtliche Studiosequenzen entfallen und prompt wäre man wieder beim alten Konzept. Dem Format, in dem sich Elton und Simon ungestört von Publikum und Johanna Klum zoffen, bescheissen, nerven und freuen konnten. Schön wäre es, wenn man sich auf den Ursprung zurückbesinnen würde. Sonderlich wahrscheinlich ist es aber leider nicht.