Innerhalb der ARD gibt es seit einiger Zeit neue Pläne für den gebeutelten Sendeplatz um 18.50 Uhr. Demnach ist die Produktion einer weiteren täglichen Serie geplant. Neben den klassischen Soaps «Verbotene Liebe» (Foto) und «Marienhof» sowie den nachmittäglichen Telenovelas «Sturm der Liebe» und «Rote Rosen» wäre dies die bereits fünfte tägliche Serie im Programm des öffentlich-rechtlichen Senders.
Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung soll die Serie von einer berufstätigen, zirka 30-jährigen Ehefrau und Mutter handeln, deren Arbeitsplatz aufgrund eines neuen Investors gestrichen werden soll. Die auf vorerst 200 Folgen angelegte Serie trägt den unglücklichen Arbeitstitel «Biggi ist der Boss». Produziert werden soll die neue Soap angeblich von den Bavaria Studios München. Der Produktionsort sei jedoch Ludwigsburg, wo die Serie auch tatsächlich spielen soll. Brisanterweise würden die Innenaufnahmen in den ehemaligen Studios des fragwürdigen Esoterik-Senders „Kanal Telemedial“ gedreht werden.
Ungewöhnlich ist vor allem, wie die Infos über die neue Serie an die Öffentlichkeit geraten sind. Der in der Landesregierung für Medienthemen zuständige Staatsminister Wolfgang Reinhart (CDU) gab in einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ die neuen Pläne bekannt. Hintergrund dafür ist, dass die Produktion durch die Filmförderung des Landes Baden Württemberg umfangreich unterstützt werden soll. Eine offizielle Bestätigung seitens der ARD steht bisher aus.
Auf dem Sendeplatz um 18.50 Uhr versucht die ARD seit Jahren ein erfolgreiches Format zu etablieren. Nach der Umstellung des Vorabends Anfang 2002 konnte auf dem neu geschaffenen Slot abgesehen von «Berlin, Berlin» kaum ein Programm überzeugen. Unter den zahlreichen gescheitertem Versuchen befanden sich eine Styling-Show mit Bruce Darnell, die Teenie-Soap «Sternenfänger» mit Oliver Pocher und das Comey-Quiz «Psst…!» mit Harald Schmidt.