«Runde Sache extra»: Schon an Kerner GEZahlt?

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Johannes B. Kerner flog für unsere GEZ-GEbühren von Peking nach Deutschland und zurück, um ein Länderspiel zu moderieren. War das wirklich nötig?

Es ist doch schon interessant, wie das öffentlich-rechtliche Gebührensystem funktioniert. Da durfte doch der liebe Johannes B. Kerner von Peking, wo er von den Olympischen Spielen berichtet hatte, nach Deutschland fliegen, um das ach so wichtige Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Belgien zu moderieren. Nach dem Kick ging es mit der Flugmaschine natürlich wieder direkt zurück nach China, damit auch ja kein Zuschauer auf seine doch so charmante Moderationsart verzichten muss, wenn wieder die «Olympia-Highlights» ausgestrahlt werden. Ist es das unsere Gebühren wert?

Sicherlich kann man sich darüber streiten, ob ein solcher Fall eines Gebührenzahler-Flugs die Aufregung wert ist. Nun ja, es wird immerhin um einige tausend Euro gehen, die bei dieser Aktion verbraucht wurden – eigentlich nur dafür, damit der Zuschauer eine halbe Stunde einen Kerner in gestresster Jetlack-Verfassung sehen muss, dem auch keine besseren Fragen an Jogi Löw eingefallen sind als sonst üblich. Nicht dass die Fragen sonst gut wären – es war eben genauso schlecht wie immer. Aber was will man einen Bundestrainer auch besonderes nach einem so langweiligen Spiel fragen?

Nun, die Frage ist, ob dieser Kerner eine solche Gebührenverschwendungs-Aktion wirklich wert war. War es wirklich nötig, dass er diese Reisestrapazen auf sich nimmt, nur um kurz ein Test-Länderspiel zu moderieren? Ich finde nicht, denn dem Zuschauer ist es bei diesen Spielen ohnehin egal, wer die Moderation bestreitet. Hier geht es, im Gegensatz zu eher moderationslastigen Sendungen wie eben Kerners «Olympia-Highlights», nicht um den Mann, der moderiert, sondern nur um den Sport. Es wäre so ziemlich jedem egal gewesen, wer das Spiel präsentiert – oder gibt es wirklich Menschen, die unbedingt wollten, dass ein Kerner dieses Testspiel moderiert? Ich denke eher nicht. Zusammen mit Klopp und Meyer hatte man noch einen gewissen Unterhaltungswert, aber dieses Team ist nach der EM ja Geschichte.

Und daher hätte das ZDF ruhig mal einem jungen, neuen Kollegen die Chance geben können, eine solche Aufgabe wahrzunehmen, der in Deutschland verweilt, auch wenn fast das ganze ZDF-Sportteam in Peking ist. Stattdessen wird Kerner, wahrscheinlich standesgemäß in der Business-Class, nach Deutschland eingeflogen – der wichtigste Personalimport dieser Wochen. Vielleicht war es von Kerner deshalb etwas ungeschickt, in der eigenen Olympia-Show von dieser Flugaktion im Voraus zu berichten. Herr Kerner, fragen Sie doch bitte demnächst nochmal freundlich bei unseren Politikern nach: Die haben bestimmt ein paar Millionen Bonus-Flugmeilen übrig, mit denen Sie Ihren nächsten Trip bezahlen. Aber bitte nicht mehr von unseren GEZ-Gebühren.

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