Was würde Sat.1 nur ohne seine Richter- und Ermittlershows machen? Wären zahlreiche dieser Formate nicht im Programm, sähe es für den Berliner Sender wohl richtig bitter aus. Einen Vorgeschmack bietet tagtäglich der Vorabend, der nach wie vor beim Publikum nicht ankommt.
So fiel am Mittwoch etwa die kürzlich neu gestartete Telenovela mit einem Marktanteil von 9,1 Prozent in der Zielgruppe nach einem etwas besseren Tag sofort wieder in die Einstelligkeit. Doch danach sieht es noch viel schlimmer aus: Mit nur 710.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren holte «Das Sat.1-Magazin» im Anschluss wirklich miese 8,2 Prozent Marktanteil. Zugleich mussten die Verantwortlichen eine sehr bittere Pille schlucken, denn der kleine Schwestersender Sat.1 lag mit seiner Dokusoap «Achtung, Kontrolle» im hausinternen Duell deutlich vorne. 810.000 junge Zuschauer sahen hier zu, der Marktanteil belief sich auf sehr gute 9,1 Prozent.
Um 20:00 Uhr konnte kabel eins seine Führung vor Sat.1 sogar noch deutlich ausbauen: Zu diesem Zeitpunkt schafften die «Sat.1 Nachrichten» gerade mal noch einen Marktanteil von 4,8 Prozent in der wichtigen Zielgruppe bei insgesamt nur 1,04 Millionen Zuschauern. «Achtung, Kontrolle» lockte dagegen durchschnittlich 1,15 Millionen Menschen an.
Und auch im Abendprogramm wusste Sat.1 am Mittwoch nicht wirklich zu überzeugen: So erzielten «Die Abzocker» zur besten Sendezeit lediglich 8,3 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum, «Gnadenlos gerecht – Sozialfahnder ermitteln» - noch vor zwei Wochen mit mehr als 15 Prozent gestartet – musste sich danach mit durchwachsenen 11,2 Prozent begnügen. Insgesamt gingen seit der Premiere über 800.000 Zuschauer verloren, sodass diesmal nur noch 2,41 Millionen übrig blieben. Da spricht es fast schon Bände, dass ausgerechnet eine 60-minütige «K 11»-Folge am späten Abend noch die besten Marktanteile erzielen konnte. 12,3 Prozent der jungen Zuschauer konnten sich dafür begeistern.