Story
Melinda wird von Ned, dem Sohn ihrer Mitarbeiterin, aufgesucht, der sich vor kurzem schwer verliebt hat, aber das Zusammensein mit seiner Angebeteten nicht ungestört genießen kann: Immer, wenn Ned und Lisa sich treffen, geschehen geheimnisvolle, unerklärliche Dinge.
Fast so, als hätte ein Geist etwas gegen ihre Liebe. Melinda lüftet nach längerer Recherche ein tragisches Familiengeheimnis.
Darsteller
Jennifer Love Hewitt («Verlieben verboten») ist Melinda Gordon
David Conrad («Boston Public») ist Jim Clancy
Jay Mohr («Fastlane») ist Professor Rick Payne
Camryn Manheim («The L Word») ist Delia Banks
Jean Louisa Kelly («Yes, Dear») ist Jennifer Quinlan
Jon Polito («Alibi») ist Joe Grimaldi
Lawrence Pressman («General Hospital») ist ein alter Mann
Robert Bagnell («The Comeback») ist ein Geist
David Ramsey («Wildfire») ist Will Bennett
Kritik
Die erste Folge von «Ghost Whisperer» nach dem Streik der Writers' Guild of America kann bis auf einige Details überzeugen. Die Handlung macht Sinn und ist spannend. Wie bei einem guten Krimi werden dem Zuschauer immer mehr Details des Mysteriums bekannt, was ihm die Möglichkeit gibt, mitzurätseln.
Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und vor allem die Hauptfigur Melinda Gordon zieht einen in ihren Bann. Investigativ und doch umsichtig geht sie beim Aufdecken ihres „Falls“ vor. Geschickt balanciert sie Bestimmtheit und Umsichtigkeit aus. Sie ist eine Figur, auf die man sich vollends einlassen kann und wird von Jennifer Love Hewitt hervorragend inszeniert.
Kennzeichnend für die neue Ausgabe der Mystery-Serie ist vor allem die besondere Tragik dessen, was hinter dem Fall steckt. Anders als bei vielen anderen Procedurals ist der Plot nicht bis zum Erbrechen weichgespült, sondern bedingungslos emotional. «Ghost Whisperer» stellt die Frage, wie Hinterbliebene nach dem Tod ihres geliebten Verwandten/Partners/Freundes mit der neuen Situation umgehen und zeigt schonungslos, was dabei passieren kann – wie in „Das Familiengeheimnis“. Diese Frage wird nicht beantwortet, sondern immer wieder beleuchtet; leider zu oft aus den selben Blickwinkeln. Vor allem die Schlussszene ist allerdings brillant inszeniert, da sich in ihr sämtliche aufgestauten Gefühle entladen, ohne dass es kitschig wird, wenn man von dem etwas perfiden Moment des „Ins-Licht-Tretens“ einmal absieht.
Die Dialoge sind im Großen und Ganzen recht gelungen, wenn man außer Acht lässt, dass sich Melinda und Neds Mutter viel zu lange über nichts Wesentliches unterhalten und somit den Spannungsbogen unnötig verformen. Die Qualität dessen, was gesagt wird, ist gut, wenn auch meist der Subtext fehlt und man One-Liner vergeblich sucht. Insgesamt ist die neue Folge von «Ghost Whisperer» daher durchaus sehenswert, wenn man sich auf ein solches Thema einlassen kann.
kabel eins zeigt ab Freitag, 05. September 2008, neue Folgen von «Ghost Whisperer».