Der Vorabend von Sat.1 will einfach nicht in Schwung kommen. Zwar erwischte die neue Telenovela «Anna und die Liebe» zum Wochenbeginn mit einem Marktanteil von 9,1 Prozent in der Zielgruppe einen ihrer besseren Werte, doch ein Erfolg sieht freilich anders aus.
Probleme macht allerdings keineswegs nur die Serie mit Jeanette Biedermann in der Hauptrolle. «Das Sat.1-Magazin» läuft im Anschluss derzeit noch schlechter: Am Montag sahen beispielsweise gerade mal 1,42 Millionen Menschen zu, was beim Gesamtpublikum mageren 5,7 Prozent Marktanteil entsprach. Auch in der Zielgruppe ist die Sendung von den angepeilten zweistelligen Werten weit entfernt: Gerade mal 6,6 Prozent der Werberelevanten konnten sich für das Vorabend-Magazin begeistern.
Noch katastrophaler ist die Lage der «Sat.1 Nachrichten», die vom Publikum um 20 Uhr nach wie vor überhaupt nicht wahrgenommen werden und das Argument der Relevanz damit ad absurdum treiben. 1,11 Millionen Zuschauer blieben am Montag dran, der Marktanteil belief sich auf 4,0 Prozent – in der Zielgruppe sah es zudem mit 4,3 Prozent überhaupt nicht besser aus. Zum Vergleich: Die zeitgleichen «RTL II News» lockten immerhin 5,8 Prozent der Werberelevanten an, die «Tagesschau» erzielte 11,0 Prozent beim jungen Publikum. Doch damit nicht genug: Einmal mehr verlor Sat.1 das familieninterne Duell gegen kabel eins. Hier lockte die Dokusoap «Achtung, Kontrolle» im Schnitt 1,22 Millionen Zuschauer sowie 8,3 Prozent der Werberelevanten an.
Und selbst in der Primetime lag Sat.1 nur knapp hinter dem kleinen Schwestersender. So konnte die Premiere der Liebeskomödie «Wedding Bells» zur besten Sendezeit gerade mal 1,60 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme locken, der Marktanteil in der Zielgruppe fiel mit 9,0 Prozent sehr enttäuschend aus. Bei kabel eins kann man dagegen zufrieden sein: Auf 8,6 Prozent belief sich der Marktanteil für den Zeichentrickfilm «Werner – Volles Rooäää!», insgesamt waren im Schnitt 1,39 Millionen Menschen dabei.
Dass es für Sat.1 am Ende des Tages immerhin noch zu einem Tagesmarktanteil von 10,7 Prozent in der Zielgruppe reichte, ist ausschließlich den nach wie vor beliebten Gerichts- und Crimeshows am Nachmittag verschuldet. Ohne diese Formate würde der Berliner Sender bisweilen ziemlich alt aussehen.