An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Die SPD.
„Der König ist tot. Es lebe der König.“ Bei der SPD hat man in den letzten Wochen, fast möchte man sagen: Jahren, ein bisschen zu stark nach diesem Motto gelebt. Hier ein neuer Vorsitzender, dort ein neuer Chef. Inzwischen muss man sich sogar wieder des alten Personals bedienen, da der Verschleiß an Parteivorsitzenden einfach zu groß geworden ist.
Da dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Rudolf Scharping wieder das Ruder übernimmt. Mit Radfahren alleine kann ja schließlich kein Mensch auf Dauer glücklich werden. Dazu kommen die andauernden Flügelkämpfe innerhalb der Partei. Mittlerweile hat die SPD wahrscheinlich sogar mehr Flügel als die Vögel sämtlicher afrikanischer Straußen-Farmen.
Kein Wunder, dass die Nerven bei den Parteimitgliedern blank liegen. Stress und Turbulenzen haben es möglich gemacht, dass es nun ein schlechter Münte-Imitator per Telefon bis ins Büro der hessischen SPD-Chefin Andrea Ypsilanti schaffte. Gleich mehrere Minuten lang sprach er mit ihr über die aktuelle Lage der Partei. Und die linke Hessin bemerkte nichts.
Als der Spaß aufflog und der Mitschnitt nun trotz eines eigentlichen Ausstrahlungs-Verbots im Netz auftauchte, war der Ärger groß. Dabei gab es kaum neue Erkenntnisse – außer höchstens die Tatsache, dass Ypsilanti den Chef liebevoll „Franz“ nennt und die Jusos ein wenig über die Strenge geschlagen hätten. Da ist es nur gut, dass die SPD momentan keine anderen Sorgen plagt.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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