Seit Kurzem engagiert sich Moderator Harald Schmidt für die Deutsche Depressionshilfe - eine Aufgabe, die auf den ersten Blick gar nicht zu dem 51-Jährigen passt. "Ich wollte etwas machen, worüber man zweimal nachdenken muss", sagte Schmidt in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau".
"Was erstmal nicht zusammenpasst, und was dadurch sofort hohe Aufmerksamkeit erzielt." Dabei denkt Schmidt, dass sich sein Ruf als Zyniker der Nation mit dem Engagement gut vertragen wird: "Als ich meine Show noch täglich moderierte, sagten mir komischerweise viele Leute, die psychisch ein paar Probleme hatten, dass ich ihnen abends ein bisschen geholfen hätte. Beim Einschlafen. Nach dem Motto: 'Alles doch nicht so tragisch'."
Dass nur 35 Prozent der Deutschen ihn überhaupt sympathisch finden, stört Harald Schmidt nicht, wie er gegenüber der "FR" betonte. "Ich bin seit Jahren bei diesen Werten solide zwischen Wolfgang Lippert und Gregor Gysi. Wir sind ganz hinten: Um unsere Ergebnisse zu sehen, müssen Sie immer umblättern. Ganz vorne ist immer Jauch, dann kommt lange nichts, und dann drängen sich Pilawa, Kerner, Gottschalk. Aber mir gefällt die Gesellschaft auf den hinteren Plätzen eigentlich."
Er habe sogar schon mal überlegt, ob nicht mal ein Essen organisieren sollte, an dem die Unbeliebten teilnehmen. Schmidt: "Gysi finde ich ja wirklich witzig, dazu Lippert und Kauder. Nur Westerwelle verlässt die Runde in letzter Zeit und geht in Richtung 'beliebt'. Aber ich sehe das als verschiedene Märkte. Uns alle in eine Umfrage zu packen, ist doch so, als fragte man jemanden, der einen Ferrari kaufen will, was er von der neuen integrierten Kindersitzstruktur vom Ford Galaxy hält."