An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Oswalt Kolle.
Am Donnerstag feiert er seinen 80. Geburtstag und für die Macher von ProSieben gehört er zu den ganz Großen. Die Rede ist von Oswalt Kolle, seines Zeichens Sex-Gott der 60er. Unvergessen, als er sich den Frauen widmete und sie als „unbekanntes Wesen“ darstellte. Oder die Frage stellte: „Was ist eigentlich Pornografie?“.
Eine Frage, die heutzutage wohl schon 7-Jährige beantworten können, weil sie Tag für Tag auf den Pausenhof Filmchen dieses Genres auf ihr Handy laden. Frauen sind für diese frühreifen Kerlchen schon längst kein unbekanntes Wesen mehr – im Gegenteil: Womöglich kennen sie sie jetzt schon besser als Kolle es sich jemals in seinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können.
Mittlerweile dürfte es mehr Pornos geben als Chinesen – und es werden minütlich mehr. Das Internet hat dazu geführt, dass die Menschheit zu einem Volk von dauergeilen Gaffern geworden ist, das nur noch Menschen mit den größten Geschlechtsteilen zum Partner haben will. Ein Trend, der übrigens im Fernsehen mittlerweile – wenn auch in leicht anderer Form – ebenfalls zu beobachten ist.
Nur die Schönsten schaffen es vor die Kamera. Leider bringen die wenigsten von ihnen das Talent dazu mit. Auch da sind übrigens wieder Parallelen mit dem Porno-Geschäft zu ziehen. Einziger Unterschied: Wann war das deutsche Fernsehen zuletzt so geil, dass man als Zuschauer vor Freude beim Glotzen einen Orgasmus bekommen hat?
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
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