
Doch worum geht es in dem Fall um Betrugs- und Bestechungsvorwürfe genau? Mit Bekanntwerden von Unstimmigkeiten im Jahr 2004 begann der tiefe Fall des ehemals beliebten TV-Gesichts, das besonders durch die Berichterstattung zahlreicher Radrennübertragungen einem breiten Publikum bekannt geworden war.

Jetzt ist Emig in einem Sumpf aus Beteiligungsverhältnissen, dubiosen Firmen und Schmiergeldern verwickelt. Im Jahr 2004 waren unter dem neuen hr-Intendanten Helmut Reitze die Tricksereien und Unstimmigkeiten von Jürgen Emig aufgefallen. Ihm wurde jetzt unter anderem zur Last gelegt, durch Verträge mit Sponsoren und Sportveranstaltern über seine eigens gegründete Firma SMP zwischen 2001 und 2004 fast eine Million Euro abgewickelt zu haben, die der Hessische Rundfunk nie gesehen hat. Allgemein aber hat Emig schon zugegeben, viele Teile des Sportprogramms im HR durch solche Sponsorenverträge finanziert zu haben, weil die Sportabteilung angeblich unterfinanziert und stiefmütterlich behandelt worden sei.
Außerdem habe Emig als Sportchef Sendungen geradezu „verkauft“ und diese nach persönlichen Interessen gestaltet, weil er ja auch maßgeblichen Einfluss auf die Programmgestaltung hatte. Dies sah konkret wohl so aus, dass er für die Übertragung von weniger populären Radrennen Geld vom Veranstalter kassierte, damit es im TV gezeigt wird. Außerdem soll er für werbewirksame Streckenführung und Kamerapositionen ebenfalls von Sponsoren kassiert haben.
Anmerkung: Der Artikel wurde nach Bekanntwerden des Urteils erweitert.