Alles neu bei «Wetten, dass..?» - nicht ganz. Doch vor allem optisch müssen sich die Zuschauer etwas umgewöhnen, wenn sie am Samstagabend das ZDF einschalten. "Wir haben den gesamten Bereich mit schwarzem Lackboden ausgelegt, wie bei den alten, großen Hollywood-Shows aus den 30ern", erklärte Designer Florian Wieder seine Idee in einem Interview mit "Welt Online".
"Man muss sich das wie einen hochglänzenden Klavierdeckel vorstellen. Darin spiegelt sich alles, was an Lichtern in der Decke hängt. Das sieht sehr elegant und hochwertig aus." Das Design von «Wetten, dass..?» sei "ein bisschen vergleichbar mit einem Auto. Ein Porsche 911 von 1970 ist mit anderen Teilen gebaut als ein neuer Porsche 911. Die Form ist aber sehr ähnlich geblieben. Das Auto fühlt sich auch immer noch so an." Damit bedient sich Wieder fast des gleichen Vokabulars wie Thomas Gottschalk, der vor einem Jahr bezüglich seiner Show meinte: "Ein Porsche muss wie ein Porsche sein."
Auch international ist Florian Wieder gefragt - derzeit entwickelt er auch das Bühnen-Outfit für den US-Hit «American Idol», das bislang "eher altmodisch" ausgesehen habe. "Die Amerikaner bekommen jetzt etwas Zeitgemäßeres, was aber schon in Richtung «DSDS» geht. Das ist ja ein Format, das weltweit als Vorzeige-Produkt herumgereicht wird – das bezieht sich gar nicht nur aufs Bühnenbild", sagte Wieder gegenüber "Welt Online". Vor allem im Bezug auf sogenannte "Multimedia-Element" sieht der Designer in den USA noch Nachholbedarf: "Deutschland ist auf diesem Gebiet aber Vorreiter. Unser Fernsehen ist das professionellste auf der Welt."
Doch jedes Design muss auch immer in sich stimmig sein - so wie etwa das ebenfalls von Wieder entworfene Studio von «TV total». "Stefan Raab ist hierzulande eigentlich der einzige Moderator, der so etwas mit extremer Selbstverständlichkeit behandelt. Der fahrbare Schreibtisch wäre sicher nichts für Frank Elstner."