Quotenmeter.de-Redakteur Christian Richter prangert eine jahrelange, unangenehme Angewohnheiten des «Wetten, dass..?»-Publikums an.
Liebes «Wetten, dass..?»-Publikum,
bitte unterlassen Sie künftig dieses ständige Gewinke, sobald Sie erkennen, dass Sie im Bild sind. Das sieht einfach nur lächerlich aus. Wir sind doch hier nicht im amerikanischen Wahlkampf oder bei den «Teletubbies». Es ist bestimmt ein besonderes Erlebnis, wenn man sich bei einem Schwenk der Kamera durchs Publikum auf der großen Leinwand im Saal erkennt. Aber ist das ein Grund gleich wie ein Ertrinkender mit den Armen zu wedeln? Ihre Tante Gertrud wird Sie daheim vorm Fernseher sicher auch so erkennen.
Wenn es nur ein dezentes Winken wäre, dagegen hätte niemand etwas. Aber das exzessive Grimassenschneiden und Daumen-hoch-halten muss aufhören. Vor allem die Verzögerungen, die bei so manchem Winker entstehen, bis er erkannt hat, dass er tatsächlich auf der Leinwand zu sehen ist, machen das ganze Unterfangen noch dümmlicher. Mit Ihnen, liebe Winker, wird der lange Monolog, den Thomas Gottschalk in jeder Ausgabe bei der Erläuterung seiner Saalwette im Publikum hält, noch unerträglicher.
Winken können nur Menschen, die sich freuen. In einem Land mit drei Millionen Arbeitslosen, in dem die Ochsenknecht-Brüder als Helden erkoren wurden, gibt es keinen Grund sich derart öffentlich zu freuen. Erst recht nicht, wenn man dabei eine dreistündige Show mit Thomas Gottschalk ertragen muss.
Winken ist wie Autobahnen. Das geht gar nicht im Fernsehen. Wenn das nicht bald aufhört, muss das Publikum bei «Wetten, dass..?» zukünftig wie bei Günther Jauch komplett abgedunkelt werden. Dann kann jeder solange winken, wie er mag.
Vielen Dank.