Story
Benjamin und Rocky, zwei in jeder Hinsicht unterschiedliche junge Männer, werden am selben Tag ausgemustert. Wie es der Zufall so will, verschlägt es sie beide in das Altersheim Marienstift. Dort treffen sie auf einige Senioren, die mehr oder weniger nett sind, und die hübsche Ellen, in die sie sich augenblicklich verlieben. Sofort beginnen sie, sie beim Ausziehen zu filmen.
Dummerweise bekommt der mürrische Hermann das Beweisband in die Hand und kann sie so erpressen: Er möchte Unterlagen aus dem Büro von Alma Hofmeister. Dadurch kommen sie den Umbauplänen für das Altersheim auf die Spur, das durch eine Residenz für Betuchte ersetzt werden soll. Nun geht es darum, mit allen möglichen Mitteln das Heim der Senioren zu retten. Was spielt da ‘Braindead‘, die Band von Rocky, für eine Rolle und wie geht das Drama mit Ellen aus?
Darsteller
Dennis Moschitto («Chiko») ist Benjamin
Julian Sengelmann («FC Venus») ist Rocky
Diana Amft («Doctor’s Diary») ist Ellen
Hilmi Sözer («Die dunkle Seite») ist Chefarzt Dr. Müller
Sabine Orleans («Späte Aussicht») ist Alma Hofmeister
Heinz W. Krückeberg («Mordshunger») ist Hermann
Christel Peters («Donna Leon») ist Frau Schellenberg
Kritik
In «Zwei Zivis zum Knutschen» spielen die alten Menschen die größte Rolle. Neben den drei anderen Hauptakteuren steht und fällt der Film durch sie. Glücklicherweise haben die Drehbuchautoren Stefan Barth und Oliver Keune das Potenzial erkannt und bringen mit dem ein oder anderen guten Witz den Zuschauer zum Lachen.
So entstehen beispielsweise Running Gags wie der Wunsch von Oma Liesel, an die Ostfront zu gehen, da doch da ihr Mann warte. Auch der Satz „Hallo Günther, hier bin ich!“ (sie hält Rocky für ihren Sohn) kommt dem Film zu Gute. Diese kleinen Feinheiten lockern das Gesamtkonstrukt auf und bieten neben der Hauptgeschichte lustige Momente. Beachtlich ist, dass die gegen Ende aufkommende Tragik nicht fehl am Platz ist oder konstruiert wirkt, sondern dass sie tatsächlich berührt.
Die Schauspieler stellen sich als wahre Glücksgriffe heraus. Weder bei der jungen Fraktion (allen voran Dennis Moschitto), noch bei den alten Herrschaften (Heinz W. Krückeberg, Christel Peters) sind Mängel festzustellen. Aus handwerklicher Sicht wartet der Film mit einigen unkonventionellen Kameraperspektiven auf. Regisseur Matthias Lehmann sorgt unterdessen immer wieder dafür, dass der Zuschauer von gewissen Handlungen einiger Personen (zum Beispiel Alma Hofmeister) überrascht wird. Die finale Aktion, das Benefizkonzert, bei dem auch Omas und Opas Braindead-T-Shirts tragen, rundet den positiven Gesamteindruck gut ab.
ProSieben zeigt «Zwei Zivis zum Knutschen» am Samstag, den 11. Oktober 2008, um 20.15 Uhr.