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"Ich nehme diesen Preis nicht an", sagte er und bezeichnete die bei der Gala ausgezeichneten Sendungen Medienberichten zufolge als "Blödsinn". Und weiter: "Ich finde es schlimm, was wir uns hier über Stunden hier ansehen mussten". Er gehöre nicht hier her, machte Reich-Ranicki deutlich. Er nahm den von Gala-Moderator Thomas Gottschalk verliehenen Fernsehpreis nicht selbst in die Hand, Gottschalk übergab ihn schließlich an TV-Produzentin Katharina Trebitsch, die derzeit Reich-Ranickis Leben verfilmt.
Zwischenzeitlich hatte Gottschalk dem Literaturkritiker eine einstündige Sendung im Fernsehen angeboten, in der es über die Qualität des Programms diskutieren könne, was Reich-Ranicki "skeptisch" zur Kenntnis nahm. Er räumte ein, viel früher hätte sagen zu müssen, dass er den Ehrenpreis nicht annehmen werde, verteidigte sich allerdings zugleich: "Ich habe nicht gewusst, was mich hier erwartet." Reich-Ranicki: "Ich finde es auch schlimm, dass ich das erleben musste." Das ZDF strahlt die Gala am Sonntagabend um 20:15 Uhr aus.