Sie hat ein Faible für schwierige Rollen, doch ihr Part in «Anonyma - Eine Frau in Berlin» brachte Nina Hoss tatsächlich an den Rand der Erschöpfung. In dem Drama spielt sie eine der Frauen, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von russischen Soldaten vergewaltigt wurden.
"Ich war froh als die Dreharbeiten nach drei Monaten zu Ende gingen", gesteht Hoss im Interview mit der Frauenzeitschrift "Für Sie". "Die Rolle hat mich viel Energie gekostet." Allerdings sei es ihr wichtig, dass über das Thema in der Öffentlichkeit nicht länger geschwiegen werde. "Dieses Tabu sollte jetzt gebrochen werden", sagt die 33-jährige.
"Auch wenn die Deutschen die Aggressoren waren, hat es keine Frau auf dieser Erde verdient, vergewaltigt zu werden." Grundsätzlich hält Hoss Frauen für das stärkere Geschlecht. "Wir Frauen können das Leben besser ertragen." Kriege dagegen seien immer Männersache. "Frauen schenken Leben. Es widerstrebt ihnen, Leben zu nehmen."