An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: "Bauer sucht Frau".
Eines muss man Inka Bause lassen: Wenn man sie vor einen Schweinestall stellt und dort sinnlose Textchen aufsagen und ihre Kandidaten mit Umschreibungen wie „schweinischer Jungbauer“ ankündigen muss, macht sie eine außerordentlich gute Figur. Vielleicht hätte man daher auch besser die „100.000 Euro Show“ vor einigen Wochen auf dem Bauernhof anstatt auf einer Baustelle aufzeichnen sollen. Aber das nur nebenbei.
Seit Montag ist also „Bauer sucht Frau“ zurück. Eine, wie ich zugeben muss, doch recht unterhaltsame Sendung – auch wenn Marcel Reich-Ranicki hier gewiss allen Grund hätte, sich aufzuregen. Wenn er die Sendung denn überhaupt kennen würde. Ein Format, in dem wirklich arme und oft sogar bemitleidenswerte Schweine im Mittelpunkt stehen. Und gemeint sind gewiss nicht die Tiere.
Klar, die Schadenfreude über so manchen Bauer lässt sich einfach vermeiden. Etwa, wenn ein stark übergewichtiger Teilnehmer über den leichten Bauchansatz einer seiner Kandidatinnen stöhnt. Oder ein 71-Jähriger seine Finger nicht von Inka Bause lassen kann und anschließend damit prahlt, dass er – im Gegensatz zu anderen Kerlen seines Alters – noch einen ordentlichen Haaransatz besitzt.
Aber all das ist eben doch nur menschlich. Ganz im Gegensatz zu den Gewinnspiel-Fragen, die bei „Bauer sucht Frau“ nur eines sind: Strohdumm. Wo denn das Scheunenfest stattfinde, wollte Inka Bause von ihren Zuschauern wissen. Entweder in einer Scheune oder doch in einem Stadion? Ich glaube, sie meinte diese Frage tatsächlich ernst.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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