Jubiläum: RTL-Nachmittag bleibt eine Baustelle

Vor einem Jahr krempelte RTL seinen Nachmittag um, doch zum Besseren hat sich das Blatt seither kaum gewendet. Nach «Punkt 12» sieht es weiterhin mies aus.

Am 15. Oktober vergangenen Jahres baute RTL sein quotenschwaches Nachmittags-Programm um. Ziel war es, das Zepter zu übernehmen und die Gerichts- und Crimeshows von Sat.1 vom Thron zu stoßen. Das Fazit fällt allerdings sehr ernüchternd aus.

So sind Familientherapeutin Susan oder auch die zwischenzeitliche Krawall-Talkshow «Natascha Zuraw» längst wieder Geschichte und auch mit der Quizshow «1 gegen 100» sah es nicht wirklich gut aus. Der aktuelle Stand: «Richter Alexander Hold», der am Dienstag etwa starke 26,8 Prozent Marktanteil holte und auch beim jungen Publikum mit 21,7 Prozent zu überzeugen wusste, und der Rest der Sat.1-Formate machen RTL weiterhin das Leben schwer. Einzig die Verlängerung von «Punkt 12» hat sich gelohnt: Am Dienstag erreichte das zweistündige Mittagsjournal starke 27,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.



Doch danach geht’s deutlich bergab: So blieb «Die Oliver Geissen Show» bei nur 1,10 Millionen Zuschauern sowie einem Zielgruppen-Marktanteil von 13,8 Prozent hängen – seit dem Wechsel auf den Sendeplatz um 14:00 Uhr liegt Geissens Talk fast nur noch unterhalb des Senderschnitts. Richtig mies läuft auch weiterhin die Dokusoap «Mitten im Leben», die aus Verzweiflung sogar in Doppelfolgen ausgestrahlt wird. Mit jeweils deutlich weniger als einer Million Zuschauer und Marktanteilen von 12,5 und 12,4 Prozent in der Zielgruppe hat die Reihe nichts zu melden. Nur selten kommt «Mitten im Leben» mal in die Nähe des grünen Bereichs.

Sorgen macht übrigens auch weiterhin die Action-Soap «112 – Sie retten Dein Leben», die höchstwahrscheinlich nicht mehr zum Erfolg mutieren wird. Gerade mal 910.000 Menschen sahen am Dienstag zu, in der Zielgruppe belief sich der Marktanteil auf schlechte 9,8 Prozent. Zum Vergleich: «Niedrig & Kuhnt» holten zur gleichen Zeit in Sat.1 mehr als das Doppelte.