ZDF-Moderator Thomas Gottschalk sieht sich als Opfer von "Berufskritikern", die ihn furchtbar finden. Diese Kritik koste ihn viel Kraft - obwohl es zu seinem Job gehöre, von fremden Leuten bewertet zu werden. Das sagte er in einem Interview mit der Zeitschrift "TV Digital".
Konstruktive Kritik hingegen genieße er, sie helfe ihm auch weiter. "Ich bin aber nicht mehr bereit, mich nach 20 Jahren in diesem Geschäft rechtfertigen zu müssen." Manchmal nerve ihn auch die "Rotznasigkeit jugendlicher Online-Journalisten, die alles wegbügeln wollen, was über 40 ist." Gottschalk: Kürzlich hat bei 'Spiegel Online' eine Mitarbeiterin Madonna zur Sau gemacht und ihr geraten, in Rente zu gehen. Da setze ich gedanklich schon mal meinen Namen ein. An US-Zeitungsständen kann ich jedes Blättchen kaufen, ohne dass Negatives über mich drinsteht - ich komme darin überhaupt nicht vor."
Die Kritik an seiner Moderation kann er indes nicht nachvollziehen: "Zwar werde ich laufend beschimpft - etwa für die Qualität meiner Interviews. Ihr Sinn ist aber nicht, meinen Gästen Geheimnisse zu entlocken, sondern eine gute Atmosphäre zu entwickeln, in der sich sowohl Gast als auch Zuschauer wohlfühlen.
Gottschalk weiter: "Also sage ich zum Gast: 'Setz dich, willst du Nüsse oder Kekse? Lass uns einen Typen reinholen, der einen Kürbis aushöhlt und damit über einen See paddelt!' Auch nutze ich die Zeit nicht, um mich weiblichen Gästen sexuell zu nähern und sie dann im unbeobachteten Moment zu vergewaltigen - was viele Kritiker befürchten. Ich bin einer, der Menschen, die er mag, immer irgendwann anfasst."