Die amerikanische Fernsehwoche begann wenig aufregend, denn wie schon in den vergangenen Jahren dominierte die ABC-Tanzshow «Dancing with the Stars». Rund 16,84 Millionen Amerikaner sahen sich die 90-minütige Show an, danach verzeichnete die Staffelpremiere von «Samantha Who?» nur 11,01 Millionen Menschen. Den Abend schloss «Boston Legal» mit sehr schwachen 7,62 Millionen Zusehern ab. Weitaus erfolgreicher am späten Abend war CBS mit der Sitcom «Two and a half Men» (13,66 Millionen) und der Jerry Bruckheimer-Serie «CSI: Miami» (12,72 Millionen). Richtig übel war der NBC-Montag: «Chuck» läuft mit fünfeinhalb Millionen Amerikanern der Absetzung entgegen, «Heroes» liegt mit 7,44 Millionen Menschen im roten Bereich und die Serienpremiere von «My Own Worst Enemy» war mit 6,84 Millionen Zusehern eine Katastrophe.
Nach rund vier Wochen gibt es die ersten Tendenzen am Dienstag: So sind die CBS-Krimis «NCIS» und «The Mentalist» die klaren Favoriten. Durchschnittlich schalteten 16,95 beziehungsweise 14,25 Millionen Zuschauer ein, im Anschluss kam «Without a Trace» noch auf 10,80 Millionen Zuseher. Die Entscheidungsshow von «Dancing with the Stars» unterhielt 14,18 Millionen US-Bürger, zur selben Zeit tat sich die neue Serie «Fringe» (Bild) mit 8,24 Millionen Amerikanern sehr schwer. Die Staffelpremiere von «Eli Stone» startete mit 8,10 Millionen Zusehern recht solide, die Vorjahreswerte waren am Ende ebenfalls nicht berauschend. Von den The CW-Serien «90210» (1,68 Millionen) und «Privileged» (1,21 Millionen) wurden jeweils nur Wiederholungen aufgeführt.
Eine neue Folge von «Pushing Daisies» sahen 5,67 Millionen Fernsehzuschauer an, das ist ein sehr schlechter Wert für die recht junge Serie. Damit dürfte wohl bald eine Absetzung besiegelt sein, denn man liegt nur vor der The CW-Show «America’s Next Top Model» (3,00 Millionen). Zur selben Zeit holten «Knight Rider» (7,23 Millionen) und die CBS-Comedys «The New Adventures of Old Christine» (Bild) und «Gary Unmarried» 7,37 und 7,26 Millionen Zuschauer. Ab 21.00 Uhr wurde die letzte Präsidenten-Debatte auf den großen Networks aufgeführt, die mit 56,5 Millionen Zuschauern ganz passabel lief.
Der Donnerstagabend wurde von «CSI» beherrscht, denn 18,30 Millionen Amerikaner sahen sich die Krimiserie an. Auf dem zweiten Platz landete die zeitgleich ausgestrahlte Serie «Grey’s Anatomy», die mit 13,11 Millionen Menschen recht solide lief. Vor allem über die Festplattenrecorder-Aufzeichnungen werden die Formate noch drei bis fünf Millionen Zuschauer hinzugewinnen. In der 22.00 Uhr-Stunde duellierten sich zwei neue Programme gegen einen auslaufenden Klassiker. Gewinner des Dreikampfes war «Eleventh Hour» (Bild), das mit 11,68 Millionen US-Bürgern aber enttäuscht. Die NBC-Serie «Emergency Room» schlug mit 8,51 Millionen Zusehern die neue ABC-Adaption «Life on Mars» (7,88 Millionen).
Auch am Freitagabend waren die Einschaltquoten der NBC-Serien mies. Das neue Abenteuer-Format «Crusoe» floppte mit 7,12 Millionen Fernsehzuschauern, eine anschließende Folge von «Life» (Bild) interessierte gar nur 5,56 Millionen US-Bürger. Selbst CBS kann nicht lachen, denn die bekannten Serien fangen das Schwächeln an: Nur noch 8,49 Millionen Menschen verfolgten «Ghost Whisperer», um 22.00 Uhr interessierten sich 8,31 Millionen für «Numb3rs». Eine weitere Episode von «The Ex-List» verzeichnete nur 6,14 Millionen Zuseher, den Vogel schoss aber The CW ab. Die Sitcoms «Everybody hates Chris» und «The Game» waren nur für 1,7 Millionen Menschen interessant.
TBS verzeichnete am Samstag mit der Übertragung eines Baseballspiels zwischen den Red Sox und den Rays rund 8,86 Millionen Zuschauer. Auch der Kabelsender EPSN verbuchte mit einer Sportübertragung tolle Werte, denn man setzte auf ein College-Footballspiel, das von 4,36 Millionen US-Amerikanern gesehen wurde. Auch ABC probierte sich am Football, doch die Begegnung zwischen Missouri und Texas lockte nur 4,90 Millionen Menschen vor die Mattscheibe. Um 20.30 Uhr führte NICK den Film «Mystery Girl» auf und bekam von 3,91 Millionen Zusehern Zuspruch.
Um den Tagessieg gab es am Sonntag einen starken Konkurrenzkampf. Zum einen war das Nachrichtenmagazin «60 Minutes» mit 14,19 Millionen Fernsehzuschauern sehr stark, zum anderen verzeichneten die «Desperate Housewives» (Bild) sehr gute 14,11 Millionen Menschen. Auf dem dritten Platz landete die CBS-Serie «Cold Case» (10,93 Millionen). Weiterhin nur traurige Werte verzeichnete die FOX-Animationsserie «The Simpsons», die im vergangenen Jahr auf bis zu vier Millionen Menschen abstürzte. Am Sonntag ließen sich 7,74 Millionen Zuseher eine neue Folge nicht entgehen.
… ist «Emergency Room». Harte Zeiten stehen für das Network NBC an, denn in der vierten Fernsehwoche war das Mediziner-Drama die zweiterfolgreichste Serie im Programm. Die Einschaltquoten verzeichnen derzeit einen Aufwärtstrend, das dürfte den Verantwortlichen sehr gefallen. Vielleicht ist das Serienfinale noch nicht endgültig im Mai? Not macht oft erfinderisch.
… ist Fringe. Über die neue J.J. Abrams-Serie wurde sehr viel Gutes gesprochen, doch die Zuschauer honorieren die positiven Bewertungen nicht. Die von Warner Bros. hergestellte Serie bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück und macht die CBS-Serie «The Mentalist» zum Überraschungsgewinner.
… ist 7,990 Millionen. So viele Amerikaner schalteten am Donnerstagabend um 21.30 Uhr bei NBC ein und machten deutlich, dass Sendungen nicht nur schlechte Werte gegen «Grey’s Anatomy» und «Emergency Room» einfahren müssen. In den vergangenen Jahren programmierte NBC stets «Scrubs» auf diesem Timeslot, doch die Werte waren erschreckend. Spezialausgaben von «Saturday Night Live», die allerdings schon bald nicht mehr laufen, machen die Programmacher glücklich.
… ist «My Own Worst Enemy». Der frühere Filmstar Christian Slater hat mit seiner ersten Serienhauptrolle für viel Furore gesorgt. Schon in einigen Episoden von «Alias» glänzte der Schauspieler, doch sein jüngstes Projekt floppte bei der Premiere. Den einstündigen Pilotfilm sahen sich nur 6,84 Millionen Zuschauer an.