Story
Zusammen mit ihrem Ehemann Uwe und dem siebenjährigen Sohn Paul lebt Gesine Storath ein beschauliches und harmonisches Familienleben. Als renommierter Rechtsanwalt sorgt Uwe für das finanzielle Wohlergehen seiner kleinen Familie, während Gesine ihren ganzen Stolz und Ehrgeiz in die Erziehung ihres Sohnes setzt. Mit zunehmender Sorge betrachtet sie dabei die Ängste und Albträume, die den kleinen Paul in letzter Zeit quälen.
Das idyllische Familienleben findet jedoch ein Ende, als Gesine eines Tages zufällig auf Kathrin Stiller trifft. Die Frauen hatten sich im Krankenhaus kennen gelernt, wo sie vor sieben Jahren ihre Babys auf die Welt brachten. Zwei Wochen später kam bei einem tragischen Unfall, den offensichtlich Kathrin verschuldet hatte, deren Sohn Robin ums Leben. Traumatisiert durch den schmerzlichen Verlust, glaubt die jüngere Frau nun Jahre später in dem gleichaltrigen Paul ihren Jungen wieder zu erkennen.
Besessen von dieser Idee, sucht sie fortan nach Beweisen, um ihre unglaubliche Behauptung zu belegen. Tag und Nacht schleicht sie um das Haus der Bilderbuchfamilie, zerstört deren heimischen Frieden und erfüllt den Alltag der Storaths mit Angst und Verzweiflung.
Während Uwe auf den Schutz des Rechtsstaates und der Polizei setzt, entflammt zwischen Gesine und Kathrin ein erbitterter Kampf um den kleinen Paul. Kathrin greift auf Drohungen und sogar Gewalt zurück. Aber auch Gesine ist jedes Mittel recht, um ihr Kind zu beschützen. Dabei treten nach und nach Fakten aus der Vergangenheit zutage, die besonders an Gesines Rolle Zweifel aufkommen lassen.
Darsteller
Barbara Auer («Nachtschicht», «Der Novembermann») ist Gesine Storath
Jördis Triebel («KDD - Kriminaldauerdienst», «Anonyma») ist Kathrin Stiller
Justus von Dohnányi («Der Untergang», «Die Buddenbrooks») ist Uwe Storath
Jannis Michel («Die Luftbrücke», «Ein Hausboot zum Verlieben») ist Paul Storath
Matthias Matschke («Pastewka», «Tatort») ist Peer Reinhardt
Hans Uwe Bauer («Tatort», «Der Befehl») ist Jorgens
Judith Engel («Das Fremde in mir», «Der Freie Wille») ist Dr. Renner
Kritik
Mit dem Fersehfilm «Das Geheimnis der falschen Mutter» versucht das ZDF dem lange vernachlässigten Genre Psychothriller wieder neues Leben einzuhauchen. Viel zu komplexe Handlungsstränge und die sich nur langsam entwickelnden Geschichten machten es Genre in der Vergangenheit auch nicht wirklich einfach viele Zuschauer ansprechend zu unterhalten. Leider glückt das hier vorliegende Beispiel auch nicht wirklich dazu dem Genre neue Fans zu bescheren. Die Geschichte um die Beziehung zweier Frauen – die eine vom Verlust ihres Sohnes traumatisiert, die andere scheinbar im perfekten Familienidyll lebend – ist arg konstruiert und überzeugt nicht wirklich. Allein die Psychogramme der beiden Frauen – wer ist wirklich Täter, wer Opfer – könne beim Zuschauer so etwas wie Berührung oder Spannung hervorrufen. Vom Finale am Ostseestrand mal ganz abgesehen.
Sowohl Jördis Triebel als Kathrin Stiller als auch Barbara Auer als Gesine Storath überzeugen schauspielerisch in ihrem Können, wirken aber sehr unnahbar und entwickeln können über die gesamte Länge keine Emotionen beim Zuschauer hervorrufen. Leider ein ganz großes Manko bei vielen Film-Produktionen. So plätschert die Handlung auf dem Bildschirm in knapp 90 Minuten einfach so dahin, ohne dass man wirklich mit den Protagonisten mitfiebern könnte.
Auch von der Umsetzung her gibt es einen schwerwiegenden Aspekt. So ist die Tonabmischung speziell in den ersten Minuten des Films so schlecht geraten, dass kaum ein Wort verstanden wird. Die Lautstärkenregelung nach oben hat hier auch kaum Auswirkungen auf die Qualität und das Verständnis. Der Rest des Films ist von der Umsetzung her solide gemacht, Requisiten, Drehorte sowie Ausleuchtung und Kamera sind so, wie es der Zuschauer von einem Film dieser Marke erwarten kann und darf.
Insgesamt fällt das Urteil trotz der letztgenannten Aspekte aber deutlich negativer aus, da die schauspielerische und inhaltliche Umsetzung gerade in so einem Fall eindeutig höherwertig sind. Und hier gibt es nur ein Urteil: allerhöchstens befriedigend.
Das ZDF zeigt der Fernsehfilm der Woche «Das Geheimnis der falschen Mutter» am Montag, den 03. November 2008 um 20.15 Uhr.