Barack Obama wird neuer US-Präsident und die deutschen Fernsehsender lieferten sich in der Nacht zu Mittwoch ein hart umkämpftes Duell mit der Berichterstattung rund um die mit Spannung erwartete Wahl.
Zufriedenheit dürfte beim ZDF herrschen, denn der Mainzer Sender schnitt zwischen 23:55 Uhr und 03:00 Uhr – dem Ende der täglichen Quotenmessung – am besten ab. In dieser Zeit sahen im Schnitt 780.000 Zuschauer «Die Nacht der Entscheidung» mit Peter Frey und Christian Sievers. Der Marktanteil belief sich auf gute 15,0 Prozent beim Gesamtpublikum. Das Erste begann mit seiner Berichterstattung schon eine Stunde früher und holte mit 850.000 Zuschauern eine leicht bessere Reichweite, doch der Marktanteil fiel mit 11,2 Prozent deutlich schwächer aus.
Im direkten Vergleich punktete das ZDF aber auch bei den Jüngeren: Mit einer recht modernen Sendung lockten die Mainzer durchschnittlich 330.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren zu sich, was sehr guten 12,2 Prozent Marktanteil entsprach. Mäßiges Ergebnis dagegen für die Kollegen der ARD, die hier über die gesamte Zeit nicht über 270.000 junge Zsuchauer sowie 7,4 Prozent Marktanteil hinaus kamen.
Für RTL lief es ebenfalls ordentlich, wenngleich der Kölner Sender normalerweise mit seinem regulären Programm mehr Erfolg hat. In der Zielgruppe machte «Amerika wählt» mit Peter Kloeppel und Christoph Teuner jedoch trotzdem das Rennen und setzte sich hier mit 350.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren sowie solide 15,4 Prozent Marktanteil durch. Insgesamt wurde die gemeinsame Sondersendung mit n-tv von 580.000 Menschen gesehen. Hier belief sich der Marktanteil auf 13,3 Prozent.
Größter Verlierer war ohne Zweifel Sat.1: Die Berliner stiegen erst um 01:15 Uhr mit ihrer Berichterstattung ein und übernahmen das Programm von N24. Das kam überhaupt nicht an, denn im Schnitt sahen hier lediglich 130.000 Menschen zu, was beim Gesamtpublikum sehr schlechten 3,7 Prozent Marktanteil entsprach. Kaum besser sah es in der Zielgruppe aus: Bis 03:00 Uhr waren durchschnittlich 100.000 Werberelevante dabei, der Marktanteil lag bei 5,1 Prozent.
Als größter Gewinner geht daher wohl das ZDF hervor: Eine durchaus sehenswerte Sendung mit Publikum, anschaulichen Grafiken und interessanten Schaltgesprächen kam bei Jung und Alt gut an und erzielte zu Recht gute Einschaltquoten.