Seit dem 1. November 2008 strahlt der Sender für Homosexuelle, Timm, sein Programm aus. Dort gibt es einige amerikanische und britische TV-Serien zu sehen, außerdem sendet der Sender auch Wiederholungen der früheren WDR-Show und dann späteren ProSieben-Show «Blondes Gift» mit Barbara Schöneberger.
„Ich finde, dass Programm ist sehenswert, tolle Serien und vor allem «Blondes Gift» ist wieder da“, ist das Fazit von eggi4u. Allerdings war er doch sehr enttäuscht, dass die Serie «Mile High» nur im englischen Original mit deutschem Untertitel ausgestrahlt wird. Belthazor kann Timm zwar nicht empfangen, glaubt aber, dass der Sender ganz gute Musik ausstrahlt. Für ihn ist es eine deutsche Version des italienischen Senders Gay TV.
„Ich bin nicht schwul, aber der Sender ist interessant“, erklärt Glenn, denn endlich kann auch er die ersten Episoden von «Blondes Gift» sehen. „Ich frage mich allerdings auch, was diese Sendung ausgerechnet auf einem Schwulensender zu suchen hat“. Für den in Berlin lebenden Tangaträger ist Timm sehr interessant, denn dort werden die amerikanischen TV-Serien «Popular» und «The L Word» ausgestrahlt.
TIMBO kann sich mit dem neuen Sender gar nicht anfreunden, denn die Fernsehstation übertreibt es mit dem „schwul-sein“. „Da kommt (…) echt nur so ‚typisches‘ Zeug, was man sich als Hetero unter einen Schwulen vorstellt. Ich denke, dass die Konzernleitung auch Hetero ist. Ich schaue es nicht, interessiert mich nicht, finde es übertrieben“. Diese Meinung kann Neuling gar nicht teilen und kontert: „Hätte man (...) nicht gebraucht, wenn es auf den normalen Sendern auch Programme für Schwule gegeben hätte“ und vergleicht Timm als Spartensender wie EuroSport.
Im Diskussionsforum ging die Diskussion über ausreichend Angebote für homosexuelle Menschen weiter, nun erklärte timi-tomi mit einem nicht belegten Faktum: „Und Schwule sind eine interessante Zielgruppe für die Werbung: größtenteils sehr finanzstark, gebildet und Trendsetter. Eine bessere Zielgruppe gibt‘s für Werbetreibende fast nicht.“ TIMBO warf ein, dass Schwule kein eigenen Sender brauchen, da sie ohnehin die gleiche Programme schauen: „Wir sind doch alle die selben Menschen. Ich verlange doch auch kein Männerprogramm, Heteroprogramm, Buddhistenprogramm…“
Der Ton wird härter: Neuling empfindet einen Großteil der Bevölkerung als intolerant, da Sendungen für homosexuelle Menschen nicht im Programm der Sender zu sehen sind. Diese Vorwürfe möchte Klopfer im Keim ersticken: „Ich fände es zum Beispiel super, wenn es mehr Sendungen über Hasen gäbe. Gibt's nicht, aber ich schiebe die Schuld dafür nicht auf eine eventuelle Intoleranz in der Bevölkerung gegenüber Hasen, sondern einfach darauf, dass andere sich nicht so für Hasen interessieren und solche Sendungen sich daher nicht rechnen würden.“
Auch Glenn mischt sich zum Ende noch einmal in die Diskussion ein, denn ihn stört es, dass der Sender sehr klischeehaft ist. „In den meisten Sendungen geht es ständig um Sex oder andere Anzüglichkeiten. Das stellt Schwule ja so dar, als ob sie den ganzen Tag an nichts anderes denken. Diese Reduzierung rein auf den sexuellen Aspekt ist (...) eines der Hauptprobleme, mit denen Schwule zu kämpfen haben.“