Bei der ARD arbeitet man derzeit die enttäuschenden Einschaltquoten aus der US-Wahlnacht auf. Während das ZDF und RTL bei Jung und Alt überzeugen konnten, musste sich das Erste nur mit mageren Zuschauerzahlen zufrieden geben.
Für ARD-Chefredakteur Ulrich Deppendorf ist das mickrige Studio Schuld gewesen - im Vergleich zum ZDF, das aus dem Berliner Telegrafenamt sendete, habe das Erste "ärmlich" gewirkt, machte Deppendorf laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" in einer Schaltkonferenz deutlich. Das ZDF profitierte in der Wahlnacht wohl auch von der Stimmung der Wahlparty, die zum Zeitpunkt der Übertragung stattfand.
Das Erste sendete zwar live aus Washington, doch viel bekam das Publikum davon gar nicht mit. Es sei fraglich, ob es sich künftig noch lohne, vor Ort zu sein, wenn der Zuschauer davon nichts merke, zitiert der "Spiegel" einen nicht namentlich genannten Chefredakteur. "Genauso gut hätte man auch aus einem Keller in Wanne-Eickel senden können."