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In der Geschäftsführung gibt es zahlreiche Änderungen – die Wichtigste zuerst: Matthias Alberti (Foto) und Torsten Rossmann werden ihre Ämter als Geschäftsführer von Sat.1 niederlegen. Während Alberti neben Andreas Bartl Geschäftsführer bei der German Free-TV-Holding in München wird, bleibt Rossmann in Berlin und übernimmt dort die Leitung bei den Nachrichten und Magazinen. kabel eins-Chef Guido Bolten wird im Gegenzug neuer Chef von Sat.1 und Jürgen Hörner, der bislang bei ProSieben das Sagen hatte, wandert als neuer Geschäftsführer zu kabel eins.
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Unterdessen zählen nicht nur die Sat.1-Mitarbeiter zu den Verlierern, sondern auch diejenigen, bei bei SevenOne Media in Berlin arbeiten. Auch sie müssen nach München ziehen und werden dort mit SevenOne Media und SevenOne Interactive fusionieren. Der Plan der Gruppe ist schlicht und einfach: Die Konzernkommunikation wird künftig zentral gebündelt und alle Verwaltungsaufgaben werden in München erledigt. So will die ProSiebenSat.1-Gruppe insgesamt 225 Stellen einsparen.
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Die Anleger haben unterdessen jegliche Hoffnung auf Besserung verloren. Die Aktie des Unternehmens liegt derzeit bei nur noch 1,80 Euro - innerhalb eines Jahres verlor das Wertpapier somit fast 18 Euro an Wert. Vorstandschef Guillaume de Posch macht gute Miene zum bösen Spiel: „Die ProSiebenSat.1 Media AG ist seit der Übernahme der SBS Broadcasting Group im Sommer 2007 die zweitgrößte europäische TV-Gruppe. In einem schwierigen Marktumfeld haben wir einen Integrationsprozess gestartet, der die Marktposition der Gruppe entscheidend verbessert.“ Was er verschweigt: Erst mit der Zwangsübernahme von SBS ist das Unternehmen überhaupt in eine finanzielle Schieflage geraten.
Aus Kostensicht ist die Zusammenlegung und die Einsparung von über 200 Arbeitsplätzen bei einem so hoch verschuldeten Unternehmen verständlich, doch mit der Art und Weise hat die Geschäftsführung sicherlich erneut einen Keil zwischen Mitarbeiter und Arbeitsgeber getrieben.