An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Uri Geller.
Wie tief muss das deutsche Fernsehen gesunken sein, wenn Typen wie Uri Geller, Erich von Däniken und Nina Hagen am Samstagabend zur besten Sendezeit mit Aliens zu kommunizieren versuchen? Und vor allem: Was hat sich ProSieben dabei gedacht, so einen Schwachsinn wirklich auszustrahlen? Mit dem Denken war’s bei „Uri Geller live“ offensichtlich nicht wirklich weit her.
Wenn man auch nur halbwegs an Qualitäts-Produkten interessiert ist, hätte irgendjemand von ProSieben diesem Trauerspiel den Stecker ziehen und stattdessen lieber einen guten Film einlegen sollen. Doch nichts von alledem: Satte drei Stunden wurde dieser Mist versendet – mit bierernster Miene garniert. So peinlich, dass sich wohl selbst die Aliens dafür geschämt hätten.
Immer wieder wurden Fragen der Zuschauer ins All geschickt – und als Beobachter wünschte man sich, dass doch bitte von oben Reich-Ranicks Stimme ertönen und ein lautes „gräääßßßßlich“ von sich geben würde. Aber nicht mal das gab’s. Stattdessen wurde der Wahnsinn immer weiter auf die Spitze getrieben: Mit irgendwelchen belanglosen Schalten in einen ukrainischen Kontrollraum, in dessen Innerem Wissenschaftler saßen, die ihren Namen wahrlich nicht gerecht wurden.
Zur Strafe für diesen unsäglichen Mist müsste die komplette Führungs-Mannschaft von ProSieben zum zehnmaligen Anschauen dieser Show gezwungen werden. Immerhin gab es am Samstag dann noch eine positive Erkenntnis: Das Publikum hat sich einen Dreck um diese erbärmliche Produktion geschert. Einzig auf Melmac soll der Marktanteil nahezu 100 Prozent betragen haben.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
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