Die deutschen Comedians

Noch vor wenigen Jahren hatten RTL und Sat.1 am Freitagabend unzählige Comedyshows im Programm. Nach dem Massensterben versuchen sich die Künstler mit Soloprogrammen über Wasser zu halten, doch in Deutschland gibt es nur wenige gute Komiker.



Im deutschen Fernsehen tummelt sich eine große Anzahl von Künstlern, die sich mit dem Namen Comedian oder Komiker schimpfen. Während es ein paar Highlights gibt, ist die breite Masse eher unterdurchschnittlich. Die Forenuser aus dem Quotenmeter.de-Diskussionsforum haben sich dem Thema angenommen und ihre Favoriten gewählt.



vicaddict ist der Meinung, dass man fast alle Entertainer „in die Tonne kloppen“ kann. Als positive Beispiele für gute Unterhaltung nennt er Urban Priol (Bild), Bruno Jonas, Dieter Nuhr und die übrigen Kabarettisten. „Heinz Erhard ist immer noch unerreicht... allerdings würde er sich wohl im Grabe umdrehen, wenn er wüsste was heute auf dem Bildschirm als Komik durchgeht“, so der aus Chemnitz stammende User. Auch Otto bekommt sein Fett ab, weil er seit Jahrzehnten immer mit den selben Nummern auftritt. Er findet die deutsche Comedian-Szene furchtbar, da es zu wenig Tiefgang und zu viele platte Gags gäbe. Mario Bart schieße den Vogel ab, der in allen Shows mit dem gleichen Programm auftrete.






„Top ist für mich natürlich als allererstes mal Diether Nuhr!“, so Columbo, „dazu natürlich Hape Kerkerling und Michael Mittermeier (…).“ Große Ablehnung erntet im Forum Cindy aus Marzahn, „was Unwitzigeres, Dümmeres und Unsinnigeres habe ich noch nie zuvor gesehen“ ist nur ein Kommentar zu ihrer vorgespielten Figur. RickyFitts möchte vor den meisten deutschen Künstlern davon laufen, die Krönung war für ihn «7 Tage 7 Köpfe». „Gerne sehe ich dagegen Dieter Nuhr, weil er intelligente Komik auf dem schmalen Grat zwischen Comedy und Kabarret macht und Reinald Grebe wegen seines schrägen Witzes in Gesang und... ach nennen wir es beim Namen: Dörte“, erklärt der Berliner. Unerreicht ist für RickyFitts immer noch Loriot, wieso die früheren Komiker besser waren, erklärt er: „Schade find ich, dass inzwischen nur noch die schnelle Pointe gesucht wird, egal ob sie flach, dämlich oder klischeehaft ist geschweige denn überhaupt zündet. Der urkomische Feinsinn eines Loriot ist jedenfalls auf der ganzen Landkarte der deutschen Komik nicht mehr zu finden.“



Dem 25-jährigen vicaddict missfallen viele Comedyprogramme im Fernsehen, hat aber mit «Deich TV» etwas Interessantes gefunden: „Da sind zwar auch einige dieser Gestalten dabei, aber die Nummer ist eigentlich erfrischend anders. Nur läuft sie komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil keinerlei Werbung gemacht wird.“ webpower gibt an, Horst Schroth privat zu kennen und kann deshalb nicht sachlich bleiben: „Ich muss ehrlich sagen, Horst Schroth ist wirklich ein genialer Kabarettist! Im Prinzip hat er dieselben Themen wie Mario Barth. Aber ich finde, Horst Schroth bringt das Ganze erheblich sympathischer rüber als Barth.“