In wenigen Wochen erreicht die ARD-Vorabendserie «Marienhof» die 3.500.-Episode. Kaum ein anderes Format in Deutschland hatte in der Fernsehgeschichte mehr Ausgaben, doch die Einschaltquoten bröckeln seit ein paar Monaten. Im aktuellen Jahr haben sich bislang nur 1,85 Millionen Fernsehzuschauer die neuen Folgen angeschaut, der Marktanteil lag beim Gesamtpublikum bei 10,2 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam die ARD-Produktion auf genau zehn Prozent.
Deutlich stärker war die tägliche Serie noch im Vorjahr, denn die 245 ausgestrahlten Episoden überzeugten damals im Durchschnitt 2,20 Millionen Bundesbürger. Mit einem Marktanteil von 11,7 Prozent lag die Soap zwar unter dem durchschnittlichen Marktanteil des Ersten, jedoch sind die jetzigen Werte sogar noch schlechter. Bei den 14- bis 49-Jährigen ergatterte «Marienhof» aber immerhin fantastische 11,2 Prozent Marktanteil – ein Wert, von dem andere Formate des Senders oft nur träumen können.
Bereits seit einigen Wochen duelliert sich «Marienhof» mit der neuen Sat.1-Telenovela «Anna und die Liebe», die auf dem 19.00 Uhr-Sendeplatz jämmerlich unterging. Zwar mögen sich die Einschaltquoten der Producers at Work nur geringfügig verändert haben, die ARD-Serie verzeichnet nun aber einen krassen Abwärtstrend. Zwischen 27. Oktober und 7. November – also zwei Kalenderwochen – erreichte das Format mit jeweils 8,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen gleich zwei Mal den zweitschlechtesten Wochenmarktanteil. Nur bei der Fußball-Europameisterschaft war man mit 4,1 Prozent bei den jungen Menschen deutlich schwächer.
Interessant ist allerdings die Tatsache, dass «Marienhof» die Reichweite bei den Fußballspielen auf einem sehr guten Niveau halten konnte. Nur der Marktanteil sackte drastisch ab, was daran liegt, da im Juni deutlich mehr Menschen in die Flimmerkiste gesehen haben als in den Wochen zuvor und danach.
Doch der Trend ist alles andere als positiv: Bereits seit Mitte September dieses Jahr überschritt die Fernsehserie nicht mehr die magische Zehn-Prozent-Marke bei den Werberelevanten in der Wochenauswertung, noch bis Mitte März lag das Format deutlich darüber. Auch die einstelligen Tageswerte waren damals noch deutlich seltener, mittlerweile können die Verantwortlichen froh sein, wenn sie überhaupt die Zehn-Prozent-Grenze überschreiten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich «Marienhof» nach dem Start der neuen ARD-Serie «Made in Germany» schlägt. Mit Sicherheit ist dann wieder ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen, genauso wie es nach oben gehen sollte, wenn Sat.1 sein Telenovela-Abenteuer mit «Anna und die Liebe» beendet.