An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Die ARD.
Nun ist er schon seit einigen Tagen im Amt – und er sollte an dieser Stelle natürlich auch persönlich begrüßt werden. Die Rede ist von Volker Herres, Nachfolger des Süßstoff-Experten Günter Struve im Amt des Programmdirektors der ARD. Ja, man mag es angesichts des Programms kaum glauben, aber es gibt tatsächlichen jemanden, der sich offenbar darum kümmern soll.
Zu tun hat der Neue übrigens viel, um nicht zu sagen: Sehr viel. Oder noch besser: Sehr sehr viel. Das Quoten-Problem fängt spätestens um 18:50 Uhr an. Die Misere des Sendeplatzes: Inzwischen wurde dort schon so viel Mist ausprobiert – von Telenovelas über Tier-Dokus bis hin zu Styling mit Bruce Darnell, dass Perlen wie „Türkisch für Anfänger“ völlig untergingen.
Im nächsten Jahr soll eine Soap mehr Erfolg bringen, doch an einen Erfolg zu glauben, wäre fast schon tollkühn. Die Klassiker-Soaps verlieren immer weiter Zuspruch und nun soll ausgerechnet noch ein Format dieser Art den Aufschwung bringen? Doch das ist nicht die einzige Problemzone im Ersten: Der Montagabend gehört ebenso dazu wie die vielen verschiedenen „Tagesthemen“-Zeiten, die fast so chaotisch sind wie die Anstoßzeiten der Bundesliga ab der kommenden Saison.
Ohnehin wäre es nicht verkehrt, würde mal jemand mit einem Intensiv-Putztrupp durch das ARD-Programm geschickt werden. Sicherlich: Qualität findet man nach wie vor viel, doch Seichtes eben noch viel mehr. Quoten-Druck in allen Ehren – aber dann doch bitte nicht so flach.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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