Als am 30. Juni 2008 die Verhandlungsgespräche zwischen der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild (SAG) und dem Verband amerikanischer Film- und Fernsehproduzenten Alliance of Motion Picture & Television Producers (AMPTP) über höhere Tantiemen bei DVD- und Internetverkäufen gescheitert sind, könnte noch in dieser Season ein Schauspielerstreik auf die amerikanische Fernsehwelt zukommen. Wer jetzt denkt einem Déjà-vu zum Opfer gefallen zu sein, der hat recht. Denn schon im vergangenen Jahr kämpften zahlreiche US-Drehbuchautoren in den Vereinigten Staaten erfolgreich um dasselbe Ziel.
Erst vor zirka einer Woche beschloss der SAG-Verhandlungsführer Doug Allen, eine Sitzung einzuberufen, in der alle Mitglieder über einen möglichen Ausstand abstimmen können. Es reichen schon 75% der Ja-Stimmen, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch was hätte ein Streik der Schauspielergewerkschaft SAG zur Folge?
Wie der Redakteur Scott Collins von der Los Angeles Times berichtet, könnte der Arbeitskampf nicht eine solch große Ausmaße annehmen, wie der Drehbuchautorenstreik im vorigen Jahr. So sei beispielsweise weiterhin mit den Reality-Shows «The Daily Show With Jon Stewart» und «Saturday Night Live» zu rechnen und mit manchen fiktionalen Programmen wie The CWs «90210» und CBS‘ «Gary Unmarried». Sogar FOXs «Til Death» könnte diese drastische Maßnahme zu Gute kommen, da auch diese Sendung nicht von dem möglichen Streik betroffen wäre.
Nur durch einen leichten Anstieg der Reichweiten könnte die Comedy wieder verlängert werden. Neben den gerade genannten Formaten wären ebenfalls FOXs «24» und ABCs «Lost» (Foto) nicht von diesem Widerstand betroffen. Hauptsächlich Produktionen, die mit der Gewerkschaft SAG eng in Verbindung stehen, wie beispielsweise «CSI», könnten durch einen Streik in Mitleidenschaft gezogen werden. Dennoch sollte man den drohenden Arbeitskampf der auf die amerikanische Fernsehwelt zukommen könnte, nicht unterschätzen.