Harter Wirtschaftsplan: Keine Gnade für «Polylux»

Der RBB steckt in großen finanziellen Nöten und muss den Gürtel enger schnallen. Nun wurde der Wirtschaftsplan für das kommende Jahr ohne Überraschungen verabschiedet.



Der Rundfunkrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat den Wirtschaftsplan des Senders für das Jahr 2009 verabschiedet. Man wolle konsequent den eingeschlagenen Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung fortsetzen, hieß es.


Das ist angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten wohl auch nötig, denn insgesamt fehlen dem RBB in der Gebührenperiode 2009 bis 2012 rund 54 Millionen Euro. Deshalb hat der RBB das für 2009 ursprünglich vorgesehene Investitionsvolumen um 5 Millionen Euro reduziert. Darüber hinaus sind erstmals massive Einschnitte im Programm erforderlich - keine Gnade gibt es für die Hörfunkwelle Radio Multikulti sowie das ARD-Magazin «Polylux». Ende des Jahres ist in beiden Fällen Schluss.






Der RBB rechnet im kommenden Jahr mit Erträgen von 401,7 Millionen Euro. Für das Radio- und Fernsehprogramm sollen 387,9 Millionen aufgewendet werden - insgesamt wird zum Jahresende ein Überschuss von 13,8 Millionen Euro erwartet. Da die Rundfunkgebühr gleich bleibend über einen Zeitraum von vier Jahren festgesetzt wird, müssen zum Ausgleich von Preissteigerungen und Tarifanhebungen in den ersten Jahren der Gebührenperiode Überschüsse erzielt werden, damit das Ergebnis der Gebührenperiode insgesamt ausgeglichen sei.


"Wir haben wegen der Gebührenausfälle in den kommenden Jahren leider schmerzliche Einschnitte im Programm vornehmen müssen. Wir wollen und müssen auch künftig sparsam wirtschaften", sagte RBB-Intendantin Dagmar Reim. "Das wird uns aber nicht davon abhalten, mit Kreativität und Kompetenz weiterhin ein attraktives Fernseh- und Radioangebot für die Gebührenzahler in Berlin und Brandenburg zu machen."