Jeweils dreieinhalb Stunden dauerten die Jahresrückblicke von Johannes B. Kerner und Günther Jauch am Sonntagabend und am Ende hatte RTL mit «2008! Menschen, Bilder, Emotionen» die Nase vorn: 5,74 Millionen Zuschauer standen 5,1 Millionen gegenüber.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn spannend ist also der Blick auf die Verlaufs-Zahlen beider Formate. Hierbei zeigte sich, dass Günther Jauch die besseren Voraussetzungen hatte: Gleich zu Beginn des Abends konnte er 5,5 Millionen Zuschauer unterhalten und sich im Laufe der ersten halben Stunde auf acht Millionen steigern - für Kerners «Menschen 2008» entschieden sich zu diesem Zeitpunkt dagegen nur rund vier Millionen Zuschauer.
Jauch hatte vor allem ein Problem - und das war die Werbung. Denn während bei RTL munter Produkte beworben wurden, schlug Kerners Stunde. Innerhalb weniger Minuten konnte das ZDF rund zwei Millionen Zuschauer hinzugewinnen als sich Jauch in die Werbepause verabschiedete. Und von nun an hatte es «2008! Menschen, Bilder, Emotionen» wirklich schwer: An die Marke von acht Millionen Zuschauern kam Günther Jauchs Rückblick im weiteren Verlauf nicht mehr heran.
Nach dem Ende des «Tatorts» im Ersten konnte Kerner zudem zusätzlich profitieren und so erreichte sein ZDF-Rückblick gegen 22:00 Uhr erstmals fast sieben Millionen Zuschauer, während Kollege Jauch zu diesem Zeitpunkt mit weniger als sechs Millionen das klare Nachsehen hatte. Mit dem Auftritt von Paul Potts konnte er sich jedoch wieder erholen und bis zum Beginn der nächsten Werbepause das Zepter übernehmen. Gegen 22:20 Uhr erreichte schließlich «Menschen 2008» seinen Höhepunkt: Fast siebeneinhalb Millionen Zuschauer konnten sich zu diesem Zeitpunkt für Kerners Show begeistern.
Danach sackte dann allerdings nach und nach das Interesse an beiden Sendungen ab - besonders nach 23:00 Uhr verabschiedeten sich die meisten Zuschauer dann ins Bett. In den letzten Minuten kam Kerner schließlich noch auf etwa drei Millionen Zuschauer, Jauch erreichte mit dem Auftritt von «Supertalent» Michael Hirte noch rund zwei Millionen Menschen.