In den Vereinigten Staaten wird der US-Komiker Conan O’Brien im kommenden Jahr die legendäre «Tonight Show» übernehmen und somit Jay Leno (Bild) als Gastgeber ablösen. Nachdem NBC in den vergangenen zwei Jahren keine einzige neue Fernsehshow etablieren konnte, kam NBC-Chef Ben Silverman auf eine neue Idee. Fortan wird Jay Leno den werktäglichen 22.00 Uhr-Sendeplatz belegen und dem Sender zu einem günstigen Programm verhelfen. Wie die New York Times berichtet, wird Leno pro Ausgabe maximal 400.000 Euro verdienen, Primetime-Serien können zweiweise bis zu drei Millionen US-Dollar pro Episode verschlingen.
Doch gerade bei dieser Meldung überschlagen sich die Medien mit Falschmeldungen, denn in einschlägigen Magazinen wird berichtet, dass in den vergangenen Jahren keine erfolgreichen Serien mehr zwischen 22.00 und 23.00 Uhr etabliert werden konnten. Das Gegenteil ist der Fall: Vor fünf Jahren schickte CBS erstmals «CSI: New York» und «Numb3rs» auf Sendung, die zwei Serien sind derzeit immer noch mit Top-Quoten im Programm vertreten. Der Neustart «Eleventh Hour» schlägt sich mit elf Millionen Menschen am Donnerstagabend gut und «Emergency Room» (NBC) konnte in diesem Jahr viele neue Fernsehzuschauer generieren.
Vor zwei Jahren startete darüber hinaus die Anwaltsserie «Shark» mit über elf Millionen US-Bürgern sehr gut und schlug sogar den ABC-Hit «Brothers & Sisters» (Bild), der ebenfalls tolle Marktanteile verzeichnen kann. Mit der Mystery-Serie «Lost» begeisterten die Verantwortlichen von ABC zudem mehrere Millionen Menschen. Es ist zwar richtig, dass die amerikanischen Networks ein Problem mit ihren Zuschauerzahlen haben, doch diese Situation betrifft alle Sendeplätze und nicht nur die 22.00 Uhr-Stunde. Durch neue Vermarktungsmöglichkeiten wie VoD, DVD, Blu-Ray und iTunes sind die Non-TV-Einnahmen allerdings gestiegen.