Dem Pay-TV-Sender fehlt Geld. Um eine Einigung mit den Banken über eine Umschuldung zu erzielen, will man nun eine Kapitalerhöhung anstreben.
Weihnachtliche Ruhe wird in den nächsten Tagen in den Büroräumen des Münchner Bezahlsenders Premiere wohl nicht aufkommen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, wird das Unternehmen nicht um eine enorme Kapitalerhöhung herumkommen. Die AG muss mit den Banken eine Einigung über eine Umschuldung erzielen. Wie vor einigen Wochen bekannt wurde, macht Premiere pro Tag rund eine Million Euro Miese – dementsprechend hohe Schulden hat die Firma.
Der Dow Jones Newswires will am vergangenen Freitag erfahren haben, dass die Kapitalerhöhung bei einer Größenordnung von etwa 400 Millionen Euro liegen soll – eine gewaltige Summe. Eine solche Maßnahme erfordert die Zustimmung der Anteilseigner, denn wie aus früheren Beschlüssen hervorgeht, darf Premiere nur noch zehn Millionen neue Aktien herausgeben. Dies würde dem Unternehmen aber nicht einmal 50 Millionen Euro in die Kassen spülen.
Der Bezahlfernsehsender hatte am Freitag eine Marktkapitalisierung von 525 Millionen Euro und Nettofinanzverbindlichkeiten zum Ende des dritten Quartals von 307 Millionen Euro. Ein Sprecher des Unternehmens wollte die Berichte in der FAZ nicht bestätigen. Am Montag brach die Aktie um knapp fünf Prozent ein, hatte mittags noch einen Wert von knapp 4,50 Euro.