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Vier-Schanzen-Tournee : Warum RTL für den Skisprung-Sport so wichtig war

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Am Sonntag startet die Vierschanzentournee, die zum zweiten Mal in Folge von ARD und ZDF gezeigt wird. Vor allem bei den Übertragungen des Ersten weht allerdings ein gewaltiger RTL-Duft mit.

Ein wenig Bedeutung scheint das Skifliegen in Deutschland verloren zu haben. Jens Weißflog hat seine Skier an den Nagel gehängt, auch die Zeiten von Sven Hannawald sind vorbei. Deshalb sanken in den vergangenen Jahren die Zuschauerzahlen und der Kölner Privatsender RTL, der den Sport lange Zeit übertrug, entschied sich gegen eine Verlängerung des Vertrags. ARD und ZDF übertragen seitdem das Wintersport-Highlight – und es wird klar, wie sehr das Skispringen vom Kölner Sender profitiert hat.

Wie schon in den 90ern beim Boxen oder im kommenden Jahr sicherlich auch beim Handball, hat RTL neue Maßstäbe gesetzt. Diese beziehen sich zum einen auf den technischen Bereich, der nahezu 1:1 von ARD und ZDF übernommen wurde. Zum anderen geht es um das Thema „Event“. Bei RTL übertrug man nämlich nicht nur bloßes Skispringen, sondern machte etwas Besonderes daraus. Maßgeblich daran beteiligt waren natürlich Günther Jauch, der die Übertragungen moderierte und Dieter Thoma, der als Experte fungierte.



In leicht abgeschwächter Form setzen auch ARD und ZDF auf dieses Konzept. Vor allem die Sendungen des Ersten dürften gewaltig an RTL erinnern. Übernommen wurde zum Beispiel das von RTL gewünschte Flutlichtspringen am frühen Abend in Oberstdorf, welches am Sonntag um 16.00 Uhr startet.

Für ARD moderieren wird Monica Lierhaus, als Experte steht ihr Dieter Thoma zur Verfügung. Freuen wird sich auch Tom Bartels – er ist Skisprungexperte und kommentierte die Springen jahrelang für RTL. 2006 entschied er sich zur ARD zu wechseln und musste somit auf die Tournee verzichten. Nun folgte ihm das Sportevent und so wird ihm auch um den Jahreswechsel nicht langweilig. Ein Silvester, welches nicht in Garmisch-Partenkirchen nahe der Schanze stattfindet, kann sich der Sportreporter sicherlich nur noch schwer vorstellen. Das ZDF, welches das erste und dritte Springen zeigt, setzt neben Jens Weißflog auf Kommentator Stefan Bier.

Die Einschaltquoten werden aber wohl auch bei der kommenden Tournee hinter den Topwerten zurückbleiben. Das Neujahrsspringen 2008 kam beispielsweise auf 6,6 Millionen Zuseher und 25 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. In besten Zeiten sahen 10 Millionen Bundesbürger zu. Wenn man akzeptiert, dass die großen Sportler fehlen und das Interesse deshalb gesunken ist, kann man als Fernsehmacher aber auch in den kommenden Tagen viel Spaß an der Vierschanzentournee haben.

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