Harald Schmidt konnte in dieser Konstellation sein Potential nicht ausschöpfen, heißt es. Wie es mit beiden Entertainern weitergeht, ist offen.
Im Jahr 2007 war es die große Überraschung: Harald Schmidt beendet seine eigene Late Night-Show und sendet ein einstündiges Format, das er zusammen mit Oliver Pocher moderiert. Im Oktober 2007 ging das Projekt erstmals an den Start – doch wirklich in Hochform erlebten die Zuschauer Harald Schmidt nie. Nun wurde bekannt, dass die Sendung «Schmidt & Pocher» im April 2009 zum letzten Mal in der ARD zu sehen sein wird.
Fred Kogel, früherer Sat.1-Chef und nun Chef der Firma Kogel & Schmidt, erklärte das Ende wie folgt: Man wolle „die Comedy-Latte wieder höher legen in Richtung Anspruch und Intellekt vergleichbar mit dem US-Polit-Komiker Jon Stewart - aber eben Harald Schmidt“, so der Fernsehmacher im Spiegel.
Man habe ganz klare Vorstellungen, wohin man mit Schmidt wolle. In einem Wahljahr „will man Schmidt auf einem Level sehen, das sonst im deutschen Fernsehen niemand liefert“, so Fred Kogel. Dennoch sagt er aber, dass die Zusammenarbeit sowohl Schmidt als auch Pocher gut getan habe. Die Quoten der Sendung stimmten nie so ganz. Beim Gesamtpublikum tat man sich schwer, die Zehn-Prozent-Hürde zu knacken, lediglich bei den 14- bis 49-Jährigen lag man mit um die acht Prozent oberhalb des Senderschnitts.
Wohin der Weg der beiden nun führt, ist absolut unklar. Weder Schmidt noch Pocher schlossen kürzlich einen Wechsel zum Privatfernsehen aus. Harald Schmidt sprach im Dezember beispielsweise von einer Erhöhung der Schlagzahl, die in der ARD möglicherweise nur schwer zu erreichen wäre. Oliver Pocher hingegen scheint sich beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen recht wohl zu fühlen, tritt regelmäßig auch in der «Sportschau» auf. Er kam von ProSieben, wo man ihn sicherlich mit Kusshand zurück empfangen würde.